Eine neue Studie des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) zur geschlechtsspezifischen Verdienstlücke in Deutschland zeigt:: Der Gender Pay Gap im öffentlichen Dienst lagt 2014t weiter bei knapp sechs Prozent und hat sich damit im Vergeich zum Jahr 2010 nicht verändert. In der Privatwirtschaft ist die Lohnlücke allerdings etwa vier Mal so groß.
Für Gesamt- und Westdeutschland gilt, dass die Lohnlücke im sogenannten Sektor P (Erziehung und Unterricht) in beiden Jahren etwas über dem Wert im sogenannten Sektor O (Öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung) lag. Anders in Ostdeutschland: Dort erhielten Männer und Frauen im Sektor O in beiden Jahren etwa gleich viel Geld für ihre Arbeit. Im Sektor P verkehrte sich der Lohnvorsprung der Frauen 2010 bis zum Jahr 2014 in einen Lohnnachteil.
„Der öffentliche Dienst bietet den Frauen besonders in den ostdeutschen Bundesländern gegenüber der Privatwirtschaft attraktive Verdienstmöglichkeiten“, sagte HWWI-Forschungsdirektorin und Autorin der Studie „Verdienstlücke zwischen Männern und Frauen im öffentlichen Bereich und in der Privatwirtschaft – Höhe, Entwicklung 2010-2014 und Haupteinflussfaktoren“, Christina Boll. „Kombiniert mit dem vergleichsweise hohen Beschäftigtenanteil der ostdeutschen Frauen im öffentlichen Dienst trägt dies zu einem deutlich niedrigeren ostdeutschen Gender Pay Gap im Vergleich zum westdeutschen Wert bei.“