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33. Internationales Filmfest Emden-Norderney

DGB-Filmpreis 2023 für „Elaha“ von Milena Aboyan

Der mit 7.000 Euro dotierte Filmpreis des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) geht in diesem Jahr an das Sozialdrama „Elaha“ von Milena Aboyan.

Foto: Pixabay / CC0

Der DGB-Filmpreis geht 2023 an den Film „Elaha“ von Milena Aboyan. Das Publikum des 33. Internationalen Filmfestes Emden-Norderney gab dem Film die höchste Wertung im DGB-Wettbewerb für sozial engagierte Filme. In ihrem Langfilmdebüt portraitiert die 1992 in Armenien geborene Regisseurin eine junge Frau, die zerrissen ist zwischen sexueller Selbstbestimmung und dem Herrschaftssystem des Patriarchats. Der Film ist eine psychologische Reise über Emanzipation.

Großes Publikumsfestival

Die Auszeichnung wird jedes Jahr beim Internationalen Filmfest Emden-Norderney verliehen. Mit 100 Filmen auf sieben Leinwänden ist es in erster Linie ein großes Publikumsfestival für seine rund 24.000 Besucherinnen und Besucher.

Der DGB vergibt seinen mit 7.000 Euro dotierten Preis für gesellschaftlich in besonderer Weise engagierte Filme seit 1998. Damit unterstützt er die Arbeit von Filmschaffenden, die sich innovativ und unterhaltsam mit sozialkritischen Themen auseinandersetzen.

Präsentation bei der Berlinale

Bei der Berlinale 2023 lief der Film in der Sektion Perspektive Deutsches Kino. Das Filmfest fasste den Inhalt des Dramas so zusammen:

„Die 22-jährige Deutsch-Kurdin Elaha steht kurz vor ihrer Hochzeit. Sie ist mit Nasim verlobt, dem Bruder ihrer Arbeitgeberin in einer Reinigung. Die Hochzeit soll in ein paar Wochen stattfinden. Als Elaha bei einer Party heimlich mit ihren Freundinnen rauchen geht, kommt zur Sprache, was von vielen jungen Frauen ihrer Community erwartet wird: Sie sollen als Jungfrau in die Ehe gehen. Manche designierte Schwiegereltern verlangen gar einen ärztlichen Nachweis. Doch Elaha hatte schon Sex und steht damit vor einem Problem. Um ihr Hymen chirurgisch rekonstruieren zu lassen, bräuchte sie Geld, das sie nicht hat. Kleine Kapseln mit Kunstblut können angeblich helfen, Unberührtheit vorzutäuschen – aber ob das funktioniert? Elaha beginnt, die Regeln zu hinterfragen: Warum und für wen muss sie eigentlich Jungfrau sein?“

Aboyan wurde als jesidische Kurdin in Armenien geboren. 2010 begann sie eine Schauspielausbildung in Deutschland. Während dieser Zeit wirkte sie in mehreren Theaterproduktionen mit. Nach dem Schauspielstudium richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf das Schreiben und arbeitete als Dramaturgieassistentin. 2015 begann sie ein Drehbuchstudium an der Filmakademie Baden-Württemberg. „Elaha“ ist ihr erster Spielfilm als Regisseurin.