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Asyl: Vorurteil und Fakt - Teil 3

Klischees über geflüchtete Menschen reichen bis in die bürgerliche Mitte. So kommt es zu Behauptungen, die auf Ressentiments basieren und sich unhinterfragt verbreiten. Im Oktober setzt die E&W die Serie "Vorurteil und Fakt" fort.

Vorurteil:

 

"Muslimische Flüchtlinge sind doch in muslimischen Ländern besser aufgehoben. Aber sie wollen alle nach Deutschland."

 

Fakt:

Stimmt nicht. Die Mehrheit der Flüchtenden muslimischen Glaubens steuert die muslimischen Nachbarländer an. Nach aktuellen Zahlen des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen aus dem Juni 2016 leben in Pakistan 1,6 Millionen Geflohene und im Libanon 1,1 Millionen. Jordanien hat bei etwa 9,5 Millionen Einwohnern bereits mehr als 600.000 Flüchtlinge allein aus Syrien aufgenommen.

Im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung haben mehrheitlich muslimisch geprägte Länder wie der Libanon (183 auf 1000 Einwohner), Jordanien (87) oder die Türkei (37) mehr Menschen aufgenommen als Deutschland (22). Wahr ist allerdings, dass sich das reiche Saudi-Arabien aus der Verantwortung stiehlt und keine Flüchtlinge aufnimmt.