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Bundeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen

Antifeministischen Positionen entgegentreten! 

Mit dem Erstarken rechtsextremer Strömungen nehmen auch antifeministische Angriffe auf die Gleichstellungsarbeit und -politik an Hochschulen zu. Die bukof ruft in einem Positionspapier zur Gegenwehr auf.

Foto: Flickr: strassenstriche.net / "AfD-Wahlkampfauftakt", CC BY-NC 2.0

Die Bundeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen (bukof) ruft angesichts des Erstarkens rechtspopulistischer und rechtsextremer Strömungen auf, antifeministischen Anfeindungen und Angriffen auf Gleichstellungsakteurinnen und -akteure an Hochschulen entgegenzutreten. Dazu veröffentlichte die bukof ein Positionspapier mit Forderungen an Hochschulleitungen, Wissenschaftsorganisationen, Bundes‐ und Landesministerien.   

Dabei geht es vor allem darum, sich öffentlich klar gegen Antifeminismus zu positionieren, Schutzkonzepte für die in den Bereichen Chancengleichheit und Antidiskriminierung tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu entwickeln sowie den Aufbau von und die Beteiligung an Vernetzungen zum Thema Antifeminismus auf Bundes‐ und Landesebene finanziell und ideell zu unterstützen.

„Gleichstellungsakteur*innen an Hochschulen erleben seit einigen Jahren schwerwiegende persönliche  Angriffe – von sexistischen Beleidigungen, Sachbeschädigungen an Arbeitsstellen, Verspottung und Herabwürdigungen bis hin zu Vergewaltigungsandrohungen.“

„Während Gleichstellungsprogramme des Bundes und der Länder zu Gleichstellungserfolgen in den Hochschulen beitragen, wird in Landesparlamenten und im Bundestag, in Parteiprogrammen, auf Veranstaltungen, in Gremien und nicht zuletzt auf den Social‐Media‐Kanälen die Legitimität von Gleichstellungsarbeit an Hochschulen zunehmend in Frage gestellt. Dabei kommt das ganze Spektrum antifeministischer Diskursstrategien zum Einsatz – von der Missachtung des gesetzlichen Auftrags zur Gleichstellung über Ignoranz und Verdrehung von wissenschaftlichen Erkenntnissen bis hin zu persönlicher Diffamierung und Bedrohung von Akteurinnen und Akteuren“, heißt es in dem Positionspapier.

So machten beispielsweise aus dem Kontext gelöste Daten über Kosten von gleichstellungspolitischer Arbeit Stimmung gegen dieses Themenfeld. In Länderparlamenten nutze die AfD das Instrument der Kleinen  Anfrage dazu, eine angebliche Verschwendung öffentlicher Gelder zu suggerieren und die Abschaffung gesetzlich verankerter Beteiligungsrechte von Gleichstellungs‐ und Frauenbeauftragten an Hochschulen zu fordern. „Gleichstellungsakteur*innen an Hochschulen erleben seit einigen Jahren schwerwiegende persönliche  Angriffe – von sexistischen Beleidigungen, Sachbeschädigungen an Arbeitsstellen, Verspottung und Herabwürdigungen bis hin zu Vergewaltigungsandrohungen“, betont die bukof zudem.  

Die GEW beriet bereits Anfang des Jahres 2019 bei dem Workshop „Wissenschaft im Visier von Antifeminismus“, wie auf Angriffe unter anderem aus dem rechtsextremen Spektrum reagiert werden kann