DGB-Vorsitzender Reiner Hoffmann setzte sich für bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen in Europa ein. Er erinnerte 30 Jahre nach dem Mauerfall in Deutschland während der zentralen 1. Mai-Veranstaltung in Leipzig daran, dass die deutsche Wiedervereinigung auch Europa zu verdanken sei. Hoffmann kritisierte, dass bis heute nicht gelungen sei, gleichwertige Lebensverhältnisse in Ost und West herzustellen. Zwar sei die Lohnlücke zwischen Ost- und Westdeutschland in den Unternehmen mit Tarifbindung nahezu geschlossen. Zur bitteren Realität in den ostdeutschen Ländern gehöre aber auch, dass nur noch 44 Prozent der Beschäftigten von Tarifverträgen geschützt werden.
Für mehr Geld für die Bildung sowie bessere Lern- und Arbeitsbedingungen machte sich GEW-Vorsitzende Marlis Tepe während der Kundgebung in Frankfurt a.M. stark. Sie stellte die „Großbaustellen im Bildungsbereich“ vor. Dabei warb sie um Unterstützung, die Herausforderungen mit Blick auf die beste Bildung für alle Kinder zu lösen. „Die größte Baustelle ist der Fachkräftemangel. Schon jetzt fehlen bundesweit in den Kindertagesstätten etwa 100 000 Erzieherinnen und Erzieher. An den Schulen sind tausende Stellen nicht besetzt, weil in den vergangenen Jahren viel zu wenige Lehrkräfte ausgebildet worden sind“, betonte Tepe. Um den Fachkräftemangel an Kitas und Schulen zu bekämpfen, müssten die pädagogischen Berufe attraktiver werden. Dazu müssten die Arbeitsbedingungen und die Bezahlung insbesondere der Erzieherinnen und der Grundschulkehrkräfte verbessert werden.