Ludwigshafen/München – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat am Dienstag noch einmal gefordert, die Sozial- und Erziehungsberufe (SuE) deutlich aufzuwerten und die kommunalen Beschäftigten endlich besser zu bezahlen. Während einer Kundgebung in Ludwigshafen sagte GEW-Vorsitzende Marlis Tepe vor rund 7.000 Streikenden mit Blick auf die Erzieherinnen: „Erzieherin zu sein, ist ein Knochenjob – und es ist ein Frauenberuf! Und der muss gut bezahlt werden. Das sehen die Arbeitgeber offenbar nicht so. Sie glauben, dass man Frauen mit viel weniger Geld als Männer in vergleichbaren Berufen abspeisen kann. Sie setzen darauf, dass das Verantwortungsbewusstsein der Kolleginnen für ihre Arbeit sie von der Durchsetzung ihrer legitimen Interessen abhält. Nicht die Erzieherinnen und die Gewerkschaften handeln verantwortungslos, sondern die Arbeitgeber, die Rollenklischees bedienen und finanziell ausnutzen wollen!“ Tepe forderte die Arbeitgeber auf, endlich ein Angebot vorzulegen.
Während einer Pressekonferenz in München machte Norbert Hocke, für Jugendhilfe und Sozialarbeit verantwortliches GEW-Vorstandsmitglied, deutlich, dass der Bund in die Finanzierung der Kitas einsteigen müsse: „Wir brauchen jetzt eine gesamtgesellschaftliche Kraftanstrengung!“
Auch heute legten bundesweit zehntausende im Sozial- und Erziehungsdienst Beschäftigte die Arbeit nieder. Tausende Kitas blieben geschlossen.
Info: Die Forderungen der Gewerkschaften haben ein Gesamtvolumen, nach dem die Gehälter der SuE-Beschäftigten im Durchschnitt um zehn Prozent steigen. Die Gewerkschaften wollen die Beschäftigtengruppen in der SuE-Gehaltstabelle höher eingruppieren.
Die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes hatten mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände seit Ende Februar über den Eingruppierungstarifvertrag für die rund 240.000 kommunalen Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst verhandelt. Sie hatten die Entgeltordnung (EGO) für den SuE-Bereich zum Jahreswechsel 2014/15 gekündigt. Nachdem fünf Verhandlungsrunden ergebnislos geblieben waren, hatten die Gewerkschaftsgremien die Verhandlungen Ende April für gescheitert erklärt und die Urabstimmung der Mitglieder eingeleitet. Ver.di- und GEW-Mitglieder votierten mit überwältigender Mehrheit für unbefristete Streiks.
GEW: „Sozial- und Erziehungsberufe aufwerten!“
Vorsitzende Tepe in Ludwighafen: „Erzieherinnen verdienen mehr!“
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