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Überblick

Probleme der Vereinbarkeit von Familie und Wissenschaft gehen immer noch einseitig zu Lasten von Frauen. Die GEW fordert eine familiengerechte Gestaltung der Wissenschaft, um allen Hochschulmitgliedern sowie Angehörigen von Forschungseinrichtungen in Studium und
Beruf gleiche Chancen zu gewährleisten.

Der GEW-Hauptvorstand hat am 27.03.1998 das richtungsweisende und noch immer maßgebliche Positions-Papier „Hochschulreform durch Gleichstellungspolitik. GEW-Positionen zu Frauen in Hochschule und Forschung“ beschlossen, im März 2007 das Positionspapier „Chancengleichheit und Offenheit – Gewerkschaftliche Eckpunkte zu Karrieren von Wissenschaftlerinnen“. Auch im vom GEW-Gewerkschaftstag 2009 beschlossenen wissenschaftspolitischen Programm spielt die Thematik eine wichtige Rolle. Die GEW setzt sich für die Chancengleichheit für alle Hochschulmitglieder und Beschäftigte an Forschungseinrichtungen unabhängig von ihrer familiären Situation ein. Die GEW fordert eine konsequent gleichstellungsbezogene Familienpolitik, die sich gleichermaßen an Frauen wie Männer richtet. Die GEW fordert bedarfsgerechte Bildungs- und Betreuungseinrichtungen für alle Kinder, die allen Hochschulmitgliedern und Beschäftigten von Forschungseinrichtungen offen stehen. Zur Gewährleistung von Chancengleichheit müssen flexible Arbeitszeitmodelle in der Wissenschaft realisiert und Gleichbehandlung bei Teilzeitstudium und Teilzeitbeschäftigung sowie bei befristeten Arbeitsverträgen geschaffen werden. Die GEW fordert, dass Maßnahmen der Studien- und Promotionsförderung partnerunabhängig erfolgen.

In Kooperation mit dem Vorstandsbereich Frauenpolitik hat der Vorstandsbereich Hochschule und Forschung eine eigene GEW-Projektgruppe „Frauen in Hochschule und Forschung“ zur inhaltlich-konzeptionellen Weiterentwicklung der GEW-Forderungen und Vorschläge eingesetzt. Die Vorstandsbereiche haben ein spezifisches Seminarangebot konzipiert. Dort wurden Stellungnahmen zu Hochschulsonderprogrammen, zur Lage der Frauen an Fachhochschulen oder zur Frauenförderung in Forschungseinrichtungen erarbeitet. Gemeinsame Gespräche und Veranstaltungen finden überdies mit der Bundeskonferenz der Frauenbeauftragten und Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen (BuKoF) statt, die 2007 eine „Handreichung Geschlechtergerechte Personalentwicklung in der Wissenschaft“ vorgelegt hat. Im Februar 2008 nahm Andreas Keller für die GEW an der Öffentlichen Anhörung „Frauen in der Wissenschaft und Gender in der Forschung“ im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung des Deutschen Bundestages teil. Der Gender-Reports der GEW enthalten auch wichtige Daten zur beruflichen und sozialen Situation von Akademikerinnen.