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Tarifvertrag auf dem Wunschzettel

Pädagogische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der sachsen-anhaltischen Schulen haben am Donnerstag in Magdeburg einen „Tarifpolitischen Weihnachtsmarkt“ veranstaltet. Auf ihrem Wunschzettel: die Verlängerung eines Tarifvertrags – de facto aber die Erhaltung ihrer Berufsgruppe.

Fotos: Daniel Merbitz

Die GEW Sachsen-Anhalt fordert Finanzminister Jens Bullerjahn und Kultusminister Stephan Dorgerloh (beide SPD) auf, endlich über Anschlussregelungen zum Ende 2014 auslaufenden Tarifvertrag für die ca. 2000 Pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Grund-, Förder- und Ganztagsschulen im Land zu verhandeln. Dies hätte bereits im September 2013 geschehen sollen, die Landesregierung stellt sich bislang jedoch taub. Nach Auffassung der zahlreichen Besucher des „Tarifpolitischen Weihnachtsmarkts“ muss sich das dringend ändern.

Außerdem auf dem Wunschzettel, den die Pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rahmen der Aktion präsentierten: Teilzeitregelungen, Altersermäßigungen, Fortbildungen, eine bessere Vernetzung und qualifizierte Neueinstellungen.

Vor allem der fehlende Nachwuchs bereitet der Berufsgruppe große Sorgen: Der Altersdurchschnitt beträgt inzwischen deutlich mehr als 52 Jahre, seit fast 20 Jahren verzichtet die Landesregierung komplett auf Neueinstellungen. „Im gegenwärtigen Personalentwicklungskonzept ist kein Ersatz für ausscheidende Kolleginnen und Kollegen vorgesehen“, so GEW-Landesvorsitzender Thomas Lippmann. So würden die Pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter quasi zu einer „aussterbenden Spezies“.

Die Landesregierung nehme in dieser Angelegenheit seit Jahren ihre Aufträge aus dem Parlament nicht ernst, so Lippmann weiter. Seit dem Jahr 2008 habe sie dem Landtag trotz eines entsprechenden Beschlusses nicht mitgeteilt, wie es mit dieser Berufsgruppe weitergehen soll. Der Landtag müsse die Bringschuld der Landesregierung nun noch einmal einfordern.