Fotos: Torsten Richter
Sie bekräftigten damit die die Forderung nach ernsthaften Verhandlungen zwischen der GEW und der Tarifgemeinschaft der Länder (TdL). „Schon seit Jahrzehnten wird die Eingruppierung der angestellten Lehrkräfte in Deutschland nur nach beamtenrechtlichen Vorschriften geregelt. Anders als bei den meisten Beschäftigtengruppen im öffentlichen Dienst gibt es trotz massiver Forderungen der GEW für die Lehrkräfte an Schulen und Hochschulen bis heute keinen eigenständigen Eingruppierungstarifvertrag“, erklärte die GEW-Tarifexpertin und stellvertretende Landesvorsitzende der Bildungsgewerkschaft, Eva Gerth, vor den Demonstrierenden.
Die Verhandlungen für eine gerechte tarifliche Eingruppierung hätten zwar inzwischen begonnen, sie würden von den Arbeitgebern aber in den vier bisherigen Verhandlungsterminen, die seit dem November des letzten Jahres stattgefunden haben, bisher nur sehr zögerlich geführt. Auch das Land Sachsen-Anhalt habe sich noch nicht zu ernsthaften Verhandlungen bekannt.
„Das wollen wir ändern! Die Verhandlungen müssen deutlich an Fahrt gewinnen, damit das angestrebte Ziel auch erreicht werden kann. Dafür müssen wir den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen“, sagte Gerth. Sie fügte hinzu: „Es muss klar sein, dass wissenschaftlich ausgebildete Lehrkräfte nicht schlechter behandelt werden dürfen als andere Akademiker im öffentlichen Dienst. Ost-Lehrkräfte dürfen nicht länger gegenüber den in den westlichen Bundesländern Ausgebildeten benachteiligt werden."
Die Kundgebung wurde durch die Spitzen der Landespolitik wahrgenommen. Finanzminister Jens Bullerjahn (SPD), Kultusminister Jan-Hendrik Olbertz (parteilos für die CDU) und Oppositiosführer Wulf Gallert (DIE LINKE) nahmen teil. Olbertz erklärte Verständnis für das Anliegen der GEW. „Schließlich sei er auch `Nichterfüller`“, fügte er hinzu. Bullerjahn sicherte in seiner kurzen Ansprache ein Gespräch zu, um in der Finanzministerrunde die Klärung voran zu bringen. Gallert betonte, dass seine Fraktion auf attraktive Beschäftigungsbedingungen, darunter die tariflich gesicherte gerechte Bezahlung, dränge.
Die GEW hatte die Demonstration unter die Losung „In diesen sauren Apfel wollen wir nicht mehr beißen!“ gestellt