Die Gewerkschafter forderten die Regierung auf, das von der CSU blockierte Gesetzesverfahren umgehend in Gang zu setzen. „Der Missbrauch von Leiharbeit und Werkverträgen nimmt immer mehr zu. Das Instrument wird systematisch eingesetzt, um Lohndumping im großen Stil zu betreiben", kritisierte der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann. "Wir lassen uns nicht spalten in den Betrieben, wir akzeptieren keine Zwei-Klassen-Gesellschaft.“ Wenn es kein Gesetz gebe, "das Missbrauch wirksam verhindert, werden wir das im Wahlkampf thematisieren“.
Leiharbeiter und Werkvertragsbeschäftigte würden in Kliniken, der Gastronomie und Schlachthöfen ebenso eingesetzt wie in Schulen, Automobilwerken oder im Zugverkehr, sagte der DGB-Bezirksvorsitzende Matthias Jena. Wer 20 bis 30 Prozent Leiharbeiter einsetze, wolle Kosten senken. Wenn Werkvertragsbeschäftigte bei gleichen Aufgaben rund ein Drittel weniger verdienten als die Stammbelegschaft, dann sei das Lohndumping. "Wir fordern gleichen Lohn für gleiche Arbeit.“