Fotos: Michaela Skott
„Wir sind heute nicht zum Protestieren da, sondern zum Anfeuern. Wir wollen die Kultusminister in ihrem Anliegen unterstützen, die Arbeitsbedingungen für Lehrerinnen und Lehrer bundesweit einheitlicher zu gestalten, um zu verhindern, dass man sich die jungen Lehrer gegenseitig abwirbt.“ Mit diesen Worten begann die Rede der Landesvorsitzenden der GEW Mecklenburg-Vorpommern, Annett Lindner, während der Gewerkschaftszusammenkunft vor den Toren der Kultusministerkonferenz in Waren an der Müritz.
Die Unterstützung für die Minister scheint dringend notwendig zu sein. Denn trotz mehrfacher Lippenbekenntnisse, so zum Beispiel auf der Kultusministerkonferenz im März in Stralsund, hat sich an der Wettbewerbssituation um die Nachwuchslehrkräfte zwischen den Bundesländern nichts geändert. Auch das vom Kabinett des Landes jüngst vorgelegte so genannte „Junglehrerprogramm“ kann nicht darüber hinweg täuschen, dass andere Bundesländer mit besserem Gehalt und teilweise sogar Verbeamtung aufwarten.
Hier setzt die Gewerkschaftsforderung der seit Mitte September laufenden Tarifrunde nach der Eingruppierung in die Entgeltstufe 14 (TdL) für alle akademisch qualifizierten Lehrkräfte an. „Nicht Gleichmacherei liegt diesem Ansinnen zu Grunde, sondern die Gerechtigkeit der Forderung nach gleichem Lohn für gleiche Arbeit!“, betonte Annett Lindner in ihrer Rede. Es könne nicht weiterhin das Motto „Kleine Kinder, kleines Geld – Große Kinder, großes Geld" gelten. Dies komme einer Abwertung des Lehrauftrages für unsere Jüngsten gleich und wäre bei gleicher Ausbildung auch schlichtweg ungerecht.
„Da entscheidet der Zufall der Zuteilung zu einer bestimmten Schulart über das gesamte Einkommen der Kolleginnen und Kollegen“, erklärte Lindner, um gleich darauf hervorzuheben: „Eine bundesweit einheitliche Bezahlung gewährleistet auch, dass der Wettbewerb um den Lehrernachwuchs nicht derart groteske Züge wie jüngst die Werbekampagne aus Baden-Württemberg annimmt. Da das Entgelt immer auch eine bestimmte Wertschätzung ausdrückt, wäre der Lehrerberuf demnach überall gleich hoch anerkannt.“
Rund 300 Lehrerinnen und Lehrer aus Mecklenburg-Vorpommern waren zu der gemeinsamen Aktion von GEW und DBB Tarifunion gekommen, um der Forderung nach einer besseren Eingruppierung Nachdruck zu verleihen. Außerdem haben bereits weit über 3.000 Pädagogen mit ihrer Unterschrift zu dieser Forderung Stellung bezogen.