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GEW fordert „Rechtsanspruch“ auf gute Pädagogik

Bildungsgewerkschaft zu den Zahlen des Statistischen Bundesamtes zum Erziehermangel

Frankfurt am Main – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat einen „Rechtsanspruch“ auf gute Pädagogik gefordert. Sie warnte davor, den Krippenausbau gegen die pädagogische Qualität in den Einrichtungen auszuspielen. „Jahrelang haben Politik und Arbeitgeber versäumt, den Beruf aufzuwerten und für den Nachwuchs attraktiv zu machen. Wer sich beharrlich weigert, Erzieherinnen und Erzieher entsprechend ihrer verantwortungsvollen Arbeit angemessen zu bezahlen, muss sich nicht wundern, dass es an Nachwuchs fehlt, wenn zum 1. August 2013 der Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz in Kraft tritt“, sagte Norbert Hocke, GEW-Vorstandsmitglied für Jugendhilfe, mit Blick auf die heute vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen zum Erziehermangel. Er mahnte an, den Beruf u. a. dadurch zukunftsfähig zu machen, indem verstärkt grundständige Studiengänge der Kindheitspädagogik eingerichtet und ausgeweitet werden.

Mit Billigangeboten und Hilfskräften statt pädagogischem Fachpersonal sei niemandem gedient, schon gar nicht den Kindern, die ein Recht auf bestmögliche Bildung, Erziehung und Betreuung haben, betonte Hocke: „Dass es bei öffentlich verantworteten Großprojekten zu Problemen und Verzögerungen kommt, ist man bislang vor allem von Bauprojekten gewohnt. Dass jetzt die politisch verantwortete Schluderei auf die Kita übergreift, ist ein Skandal.“ Die Politiker hätten mit dem Bau neuer Kindertageseinrichtungen zu lange gewartet und darauf gehofft, dass sich Eltern mit dem Betreuungsgeld abspeisen lassen, wenn sie auf einen Kita-Platz verzichten.

Info: Fünf Jahre, nachdem der Deutsche Bundestag beschlossen hat, Eltern von unter dreijährigen Kindern einen Rechtsanspruch auf einen Platz in einer Kindertageseinrichtung oder der Tagespflege zu gewähren, fehlen bundesweit immer noch 180.000 Plätze. Zum 1. März 2013 gab es für 597.000 Kinder einen Platz. Aufgrund der Annahme, dass 39 Prozent der Eltern den Wunsch haben, ihr Kind in eine Tageseinrichtung zu geben, war im Jahr 2007 politisch verabredet worden, bis zum 1. August 2013 780.000 neue Plätze zu schaffen. Tatsächlich liegt der Bedarf – vor allem in Großstädten – weitaus höher, mitunter bei über 50 Prozent. Insofern wird sich der Fehlbedarf an Plätzen in den nächsten Monaten weiter verstärken. Es ist damit zu rechnen, dass zahlreiche Eltern auf den Rechtsanspruch pochen und einen Platz für ihr Kind einklagen werden.

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