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GEW erwartet respektvolles Angebot der Arbeitgeber: „Machtspiele unerwünscht!“

Bildungsgewerkschaft zur Tarifrunde Länder: Zehntausende Beschäftigte beteiligen sich an Warnstreiks für fünf Prozent mehr Gehalt

Frankfurt a.M. – Ein Arbeitgeber-Angebot, das gegenüber den Leistungen der Beschäftigten in der Corona-Pandemie Respekt zeigt, erwartet die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) mit Blick auf die dritte Verhandlungsrunde für den öffentlichen Dienst der Länder am Wochenende. Zehntausende Kolleginnen und Kollegen aus allen Arbeitsbereichen auf Landesebene haben sich - die Corona-Regeln strikt beachtend - in den vergangenen Wochen an den Warnstreiks der Gewerkschaften beteiligt. Trotz der schwierigen Pandemiesituation haben sie ihrem Ärger über die Blockadehaltung der Arbeitgeber Luft gemacht und die Forderungen der Gewerkschaften bekräftigt. Die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) hatte in der zweiten Runde kein Angebot vorgelegt und die Gewerkschaftsforderungen brüsk zurückgewiesen. „Kernforderung sind fünf Prozent mehr Gehalt, mindestens jedoch 150 Euro monatlich mehr. Das ist angesichts der Inflation, die die vier Prozent-Marke übersprungen hat, eine der Gesamtsituation angemessene Forderung“, sagte GEW-Verhandlungsführer Daniel Merbitz am Freitag in Frankfurt a.M. „In der Coronapandemie halten die Beschäftigten das Land am Laufen. Die Arbeitgeber haben sich bisher geweigert, die Realität in Deutschland zur Kenntnis zu nehmen. Angesichts der exponentiell steigenden Corona-Infektionen erwarten die Beschäftigten zu Recht gute, schnelle Lösungen mit einer ordentlichen Gehaltssteigerung – für Machtspiele der Arbeitgeber haben sie null Verständnis!“ Die Verhandlungen, so Merbitz, liefen bereits seit dem 8. Oktober: „Das sind fast zwei Monate, in denen die Arbeitgeber die Forderungen der Gewerkschaften ausgesessen haben. Die GEW fordert die TdL eindringlich auf, diese Machtspiele endlich zu beenden!“        

Info: Die dritte Verhandlungsrunde zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften findet am 27./28. November in Potsdam statt.

Aus dem Organisationsbereich der GEW haben sich zehntausende Lehrkräfte, Hochschullehrende, studentische sowie im Sozial- und Erziehungsdienst Beschäftige an den Warnstreikaktionen beteiligt. Streik-Schwerpunkte gab es etwa in Berlin, Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Bremen. 

Die Forderungen der Gewerkschaften beziehen sich auf eine Laufzeit des Tarifvertrags von einem Jahr.

In der Tarifrunde 2021 für den öffentlichen Dienst der Länder geht es um Gehaltserhöhungen für rund 1,2 Millionen Tarifbeschäftigte. Die Gewerkschaften fordern darüber hinaus die Übertragung des Tarifergebnisses auf die Bezüge der rund 1,3 Millionen Beamtinnen und Beamten sowie der rund eine Million Versorgungsempfängerinnen und -empfänger.

Ver.di hat gegenüber der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) die Verhandlungsführerschaft für die DGB-Gewerkschaften GEW, GdP und IG BAU sowie die dbb tarifunion.

 

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Ulf Rödde
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