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GEW: „EU-Lieferkettengesetz muss kommen“

Bildungsgewerkschaft zum „Welttag gegen Kinderarbeit“ (Bitte Sperrfrist beachten!)

Bitte Sperrfrist beachten! Sperrfrist: Sonntag, 11. Juni, 8 Uhr

Frankfurt a.M. – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat die Politik dringlich gemahnt, ein wirkungsvolles europäisches Lieferkettengesetz auf den Weg zu bringen. Dieses sei ein wichtiger Baustein im weltweiten Kampf gegen Kinderarbeit. „Das Ziel der Vereinten Nationen, Kinderarbeit bis 2025 abzuschaffen, ist akut gefährdet. Unternehmen müssen endlich verpflichtet werden, entlang ihrer gesamten Lieferkette Menschenrechte und Umweltstandards zu achten und Kinderarbeit auszuschließen. Dazu braucht es auch eine zivilrechtliche Haftungsregel ohne Schlupflöcher“, sagte GEW-Vorsitzende Maike Finnern heute in Frankfurt a.M. mit Blick auf den „Welttag gegen Kinderarbeit“ am Montag. Grundsätzlich begrüße sie die Fortschritte bei den Verhandlungen über unternehmerische Sorgfaltspflichten im Rahmen der „Corporate Sustainability Due Diligence-Richtlinie“ in der Europäischen Union (EU).

Finnern betonte, dass weltweit weitere Anstrengungen notwendig seien, um Kinderarbeit zu bekämpfen. Dazu gehöre, in allen Ländern die Voraussetzungen zu schaffen, dass Kinder zur Schule gehen können. Sie wies darauf hin, dass die Bildungsinternationale (BI), der globale Dachverband von fast 400 Bildungsgewerkschaften, zu Recht unterstreiche, dass qualitativ hochwertige öffentliche Bildung und Lehrkräfte entscheidend seien, um Kinderarbeit abzuschaffen. „Bildung ist ein grundlegendes Menschenrecht“, bekräftigten GEW und BI.

Konkreten Handlungsbedarf sieht Finnern auch beim Thema Bildungsfinanzierung. Die Förderung elementarer Grundbildung müsse ein wichtiger Bestandteil der Entwicklungszusammenarbeit bleiben, der Beitrag Deutschlands müsse sich erhöhen.

„Der Kampf gegen Kinderarbeit braucht einen ganzheitlichen Ansatz“, hob Finnern hervor. Die politischen Anstrengungen müssten intensiviert werden, um die Bildungsbeteiligung und Chancengleichheit weltweit zu erhöhen. Dazu gehöre auch, das Thema Kinderarbeit in Deutschland in den Bildungseinrichtungen aufzugreifen.

Info: Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) hat den „Internationalen Tag gegen Kinderarbeit“ 2002 ins Leben gerufen, um ein kritisches Bewusstsein für diese Ausbeutung von Kindern zu schaffen. Die ILO legte den Welttag auf den 12. Juni.

Der Bildungsinternationale (BI) gehören mehr als 380 Bildungsgewerkschaften in 178 Ländern an.

Die GEW ist Mitglied der Globalen Bildungskampagne, der weitere neun Nichtregierungsorganisationen angehören. Das Bündnis setzt sich für das Recht auf Bildung weltweit und einen fairen Beitrag Deutschlands für multilateral finanzierte Bildungsprojekte im Rahmen der Global Partnership for Education (GPE) und des Fonds Education Cannot Wait (ECW) ein.

Praktisch engagiert sich die GEW mit ihrer Stiftung „fair childhood“ dafür, kinderarbeitsfreie Zonen zu schaffen. Sie unterstützt aktuell in neun Ländern Projekte gegen Kinderarbeit, die wie in Malawi und Mali gemeinsam mit der BI und den nationalen Bildungsgewerkschaften umgesetzt werden.

Infos zu „fair childhood“ und den Projekten finden Sie hier.

Kontakt
Ulf Rödde
Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands, Pressesprecher / Redaktionsleiter E&W
Adresse Reifenberger Str. 21
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