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Open Educational Resources und digitale Tools

Viele LehrerInnen empfinden Umfragen zufolge die Vor- und Nachbereitung des Unterrichts als besonders zeitintensiv und stressig. Auch als LehrerIn im Vorbereitungsdienst wirst du voraussichtlich einen großen Teil deiner Zeit mit dem Vorbereiten deiner Unterrichtsstunden verbringen. Dabei kann ein Blick ins Netz helfen: Unter dem Stichwort Open Educational Resources (OER) sind freie Lern- und Lehrmaterialien verfügbar. Zudem gibt es Plattformen zur Planung und Verwaltung von Unterrichtsinhalten.

Bei OER-Materialien handelt es sich oft um urheberrechtlich geschützte Inhalte. Der Urheber entscheidet, ob und wie diese genutzt werden dürfen. OER verstoßen insofern nicht gegen das Urheberrecht. Wer OER nutzen will, wird durch die Lizenz meist umfassend über zu beachtende Regeln aufgeklärt. Als Lizenzen haben sich die rechtlich erprobten Lizenzmodelle von Creative Commons (CC) durchgesetzt, die auch bei Wikipedia eingesetzt werden. Derzeit gibt es aber noch keine einheitlichen Qualitätsstandards für OER.

Nach Ansicht der GEW sind OER und digitale Tools nicht unkritisch zu sehen: Der Einfluss von Privatwirtschaft und Lobbyisten müsse begrenzt werden, fordert die Leiterin des GEW-Organisationsbereichs Schule, Ilka Hoffmann. Um die Kommerzialisierung schulischer Bildung zu verhindern, sei auch die Bildungspolitik in der Verantwortung.

Anlaufstellen für OER

Im Frühjahr 1996 schlossen sich LehrerInnen zu einer privaten, überregionalen Initiative zusammen, um im Internet die Zentrale für Unterrichtsmedien im Internet (ZUM) aufzubauen. Dort finden sich vielfältige Materialien für den Schulunterricht. Es gibt Portale zu unterschiedlichen Schwerpunkten und Inhalten für alle Fächer.

Lehrer-Online hat seit Juni 2013 einige Materialien als OER markiert. Zum Angebot gehören vor allem Arbeitsblätter und Didaktik-Artikel für die Fächer der Grundschule, Deutsch, Biologie, Englisch, Mathematik und Religion. Auch zu gesellschaftlichen Ereignissen gibt es Materialien.

Elixier durchsucht als Meta-Suchmaschine das Angebot des Deutschen Bildungsservers und der Landesbildungsserver. Das Angebot umfasst mehr als 50.000 redaktionell ausgewählte und auf Qualität geprüfte Bildungsmedien. Recherchierbare Inhalte reichen von Arbeitsblättern und Unterrichtseinheiten über Bilder, Audio- und Videomaterial bis zu Webquests und Schulsoftware zum Download.

Serloist eine Plattform für freie Mathematik-Materialien, die sich primär direkt an Schüler richtet. Dort gibt es tausende Aufgaben und Musterlösungen. Wie bei Wikipedia können die Nutzer Inhalte verbessern und neue Inhalte hinzufügen.

Segu Geschichteist ein Projekt an der Universität Köln. Dort finden nicht nur GeschichtslehrerInnen offen lizenzierte Materialien. Unter segu-Projektor können auch SchülerInnen ihre Arbeitsergebnisse unter freier Lizenz veröffentlichen.

rpi virtuell ist eine überkonfessionelle Plattform für Religionspädagogik und -unterricht, auf der freie Unterrichtsmaterialien nicht nur gefunden, sondern auch gemeinsam entwickelt werden. Die Plattform bietet auch einen Community-Bereich und Werkzeuge zum kollaborativen Arbeiten.

Auf MeinUnterricht.de gibt es zum einen Materialien für alle Schulformen und alle Fächer. Zum anderen können diese gruppiert, organisiert und mit eigenen Ideen zu individuellen Arbeitsblättern kombiniert werden. Auf die erstellten Inhalte kann mit jedem internetfähigen Gerät zugegriffen werden.

Edutags.de ist ein Social Bookmarking System für den Bildungsbereich. Lehrkräfte können dort Webseiten sammeln, die sie bei ihren Recherchen für den Unterricht und die Unterrichtsvorbereitung, aber auch für alle anderen Bereiche des schulischen Lebens finden.

Die GEW stellt darüber hinaus auch eine Vielzahl von Unterrichtsmaterialien zur Verfügung und gibt auf ihrem Marktplatz Buch- und Filmtipps.