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Der Kampf geht weiter: „Zehn Jahre Templiner Manifest“, 25. November

Jubiläumskonferenz am 25. November im LIVESTREAM

Das 2010 vorgelegte Templiner Manifest der GEW war ein Weckruf für die bundesdeutsche Wissenschaftspolitik. Nach einer Dekade möchten wir eine Bilanz ziehen und die Weichen für die GEW-Kampagne in den zwanziger Jahren stellen. Auf unserer Jubiläumskonferenz am 25. November 2020 im Livestream werden wir gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Vertreterinnen und Vertretern des Bundes, der Länder und der Hochschulen eine kritische Bilanz ziehen, wie sich die Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen in der Wissenschaft in der letzten Dekade entwickelt haben. Darüber hinaus möchten wir den Blick nach vorne richten und die weiteren Schritte für die GEW-Kampagne für den „Traumjob Wissenschaft“ diskutieren.

Immer mehr Zeitverträge mit immer kürzeren Laufzeiten, lange und steinige Karrierewege –die Probleme leugnet heute niemand mehr. Die prekäre Lage von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an Hochschulen und Forschungseinrichtungen hat es nach ganz oben auf die politische Agenda geschafft. Wie ein Brennglas hat die Coronakrise die Defizite von Personalstruktur und Beschäftigungsbedingungen noch deutlicher sichtbar gemacht.

Das Templiner Manifest wirkt. Die 2016 in Kraft getretene Novelle des Wissenschafts­zeitvertragsgesetzes (WissZeitVG) zielte darauf ab, unsachgemäßen Befristungen und Vertrags­laufzeiten entgegenzuwirken, die Novelle von 2020 ermöglicht pandemiebedingte Vertragsverlängerungen. Der „Zukunftsvertrag Studium und Lehre stärken“ verpflichtet die Länder, Schwerpunkte beim Ausbau unbefristeter Beschäftigungsverhältnisse zu setzen. Mit dem Tenure-Track-Programm von Bund und Ländern sollen berechenbare Karriere­wege zwischen Promotion und Professur gefördert werden. Weit über 100 Hochschulen und Forschungseinrichtungen haben Kodizes, Richtlinien und Vereinbarungen nach dem Vorbild des von der GEW erarbeiteten Herrschinger Kodex „Gute Arbeit in der Wissenschaft“ ausgearbeitet. In einer Reihe von Landeshochschulgesetzen wurden die Weichen für eine Reform der Personalstruktur und eine bessere Absicherung des Status von Lehrbeauf­tragten und Promovierenden gestellt.

Und doch liegt das größte Stück des Wegs zum „Traumjob Wissenschaft“ noch vor uns. Die bisher ergriffenen Maßnahmen zur Eindämmung des Befristungsunwesens und zur Schaf­fung verlässlicher Karrierewege haben nur eine begrenzte Wirkung. Das hat zuletzt im März die von der GEW vorgestellte erste Evaluation des WissZeitVG aufgezeigt. Die 2019 vorge­leg­te Bayreuther Erklärung der Universitätskanzlerinnen und Universitätskanzler zeigt, dass wir auch jederzeit mit Rückschlägen rechnen müssen. Hinzu kommen die unabsehbaren Auswirkungen der Coronakrise, die zu neuen Unsicherheiten für befristet Beschäftigte, Lehrbeauftragte, Stipendiatinnen und Stipendiaten führen.

Aufgrund des aktuellen Infektionsgeschehens und der Maßnahmen von Bund und Ländern zur Bekämpfung der Coronapandemie wird die Veranstaltung als Livestream ausgestrahlt. Eine Publikumsbeteiligung wird über die Kommentarfunktion möglich sind. Wir freuen uns auf eine zahlreiche und rege Beteiligung.
Der Livestream wird hier zu finden sein:
www.gew.de/dauerstellen

 

Termin
- Uhr
Veranstaltungsort
Digital
Teilnahmebeitrag
Kostenlos
Anmeldeschluss
25.11.2020
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