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Fachtagung „Der Kern von Kinderschutz“

Oder was das Eigene mit dem Professionellen zu tun hat?

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

in gewerkschaftlichen und fachlichen Diskursen sollte es zunehmend darum gehen, wie es gelingen kann, mit den alltäglichen Belastungen - verstärkt durch die zunehmend unangemessenen Arbeits- und Rahmenbedingungen in der Praxis der Kinder- und Jugendhilfe - umzugehen und sich Räume der Entlastung zu schaffen, denn: Verletzendes Verhalten wird besonders in Stress- und Überforderungssituationen beobachtet.

Strukturell ist die Antwort schnell gefunden: Wir brauchen ein Kita-Qualitätsgesetz mit bundeseinheitlichen Strukturen. Die persönliche Ebene ist da etwas komplexer. Neben dem (psychischen) Gesundheitsschutz der Arbeitnehmer:innen spielt die Stärkung der Profession und der eigenen Fachlichkeit eine Rolle. Diese ist nicht losgelöst von dem eigenen Handeln und der persönlichen Sozialisation, der Haltung und dem individuellen Blickwinkel auf die Welt zu betrachten.

Der Fachkräftemangel führt dazu, dass zunehmend auch Hilfskräfte ins System der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung geholt werden. Hierbei wird sich oftmals die Frage gestellt, welches Mindestmaß an Vorbildung bzw. an fachlicher Kenntnis eine Person bereits mitbringen muss bzw. welche Kompetenzen während der Arbeit mit Kindern vermittelt werden müssen. Eine Schlüsselrolle könnten hierbei die gesetzlich vorgeschriebenen Kinderschutzkonzepte spielen.

Verstehen wir diese Konzepte nicht ausschließlich als einen Schutz vor Kindeswohlgefährdung insbesondere nach § 8a des SGB VIII, sondern implizieren hier Verfahren zur Wahrung der Rechte von Kindern als präventive Schutzmaßnahmen, dann bieten sie eine umfassende Grundlage für die pädagogische Praxis.

Genauso wie pädagogische Konzeptionen gilt es, Kinderschutzkonzepte gemeinsam zu erarbeiten und stetig zu überprüfen. 

Denn den Kern von Kinderschutz beschreiben wir als etwas, das nicht allein in Kinderschutzkonzepten steht und kein Gesetz regeln kann. Es geht um die Arbeit an sich selbst, die Reflexion der (mehr oder weniger) feinfühligen Handlungen im Alltäglichen und eine Bereitschaft, dies als Notwendigkeit und Grundbedingung für die Arbeit mit Kindern und in der Entwicklung (s)einer eigenen Professionalität zu begreifen. 

Im Rahmen unserer Tagung schaffen wir eine Gelegenheit, sich auszutauschen und fachlich zu unterstützen, sich mit verletzendem Verhalten in der Kita auseinanderzusetzen.

Wir freuen uns auf eine interessante Tagung.

Mit kollegialen Grüßen

Doreen Siebernik (Leiterin Vorstandsbereich Jugendhilfe und Sozialarbeit)

Birte Radmacher (Referentin Jugendhilfe und Sozialarbeit)

 

 

 

Beginn
Ende
Veranstaltungsort
Scandic Hotel Museumsufer
Wilhelm-Leuschner-Straße 44
60329 Frankfurt am Main
Teilnahmebeitrag
GEW-Mitglieder: kostenfrei; Nicht-Mitglieder: 50 € Teilnahmegebühr
Anmeldeschluss
23.11.2023
 Routenplaner
Kontakt
Birte Radmacher
Referentin im OB Jugendhilfe und Sozialarbeit
Adresse Reifenberger Straße 21
60489 Frankfurt am Main
Telefon:  069/78973-310