2019: Herbstakademie
Gute Arbeit in der Erwachsenenbildung – Gewerkschaftliche Anforderungen an die Nationale Weiterbildungsstrategie
Veranstalter und Kooperationspartner:
- GEW-Hauptvorstand, OB Berufliche Bildung und Weiterbildung, Frankfurt/Main
- Goethe-Universität, Frankfurt/Main
- Justus-Liebig-Universität, Gießen
Zeitraum: Donnerstag, 24. Oktober bis Freitag, 25. Oktober 2019
„…mit der Nationalen Weiterbildungsstrategie legen Bund, Länder, Wirtschaft, Gewerkschaften und die Bundesagentur für Arbeit gemeinsam den Grundstein für eine neue Weiterbildungskultur. Damit gibt es zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland eine nationale Weiterbildungsstrategie…“, so die Pressemitteilung eines der beiden federführenden Bundesministerien anlässlich der Verkündigung des zuvor konsensual erarbeiteten Strategiepapiers Mitte Juni 2019. Ein Ziel dabei ist, alle Weiterbildungsprogramme des Bundes und der Länder zu bündeln, sie entlang der Bedarfe der Beschäftigten und der Unternehmen auszurichten und eine neue Weiterbildungskultur zu etablieren.
Es fehlen aber aus gewerkschaftlicher Sicht nach wie vor institutionelle, finanzielle, zeitliche und organisatorische Voraussetzungen dafür, die Arbeit in der Weiterbildung selbst gut zu gestalten, damit lebensbegleitendes Lernen zum selbstverständlichen und kalkulierbaren Teil der Biografie aller Menschen werden kann. Besonders der Bereich der staatlich organisierten und finanzierten Erwachsenen- und Weiterbildung ist durch chronische Unterfinanzierung geprägt, die befristete, prekäre und atypische Beschäftigungsverhältnisse hervorbringt. Im Rahmen der Herbstakademie 2019 wollen wir die Anforderungen an die Weiterbildungsstrategie aus gewerkschaftlicher Sicht beleuchten und mögliche Perspektiven aus Sicht der Erwachsenenbildungswissenschaft in Richtung einer neuen „Weiterbildungskultur“ aufgreifen.
- Beginn
- Ende
- Veranstaltungsort
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Goethe-Universität Frankfurt am Main, Campus Westend
Theodor-W.-Adorno-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
- Teilnahmebeitrag
- 25 Euro
- Anmeldeschluss
- 10.10.2019
Programm
Donnerstag, 24. Oktober 2019
Anreise und Begrüßungskaffee, Mittagessen in der Mensa auf eigene Kosten möglich | |
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Die große Regression? Gesellschaftliche Krisen und Chancen für progressive Weiterbildung in Politik und Praxis.
Rückfragen und Diskussion | |
Die Nationale Weiterbildungsstrategie aus Sicht der Bundesregierung
Rückfragen und Diskussion | |
Foren 1 bis 5 | |
Führung für interessierte Teilnehmer*innen durch den historischen und neuen Campus der Goethe-Universität, Frankfurt am Main (bereits ausgebucht) | |
Ausklang bei Imbiss, Wein und Kultur |
Freitag, 25. Oktober 2019
| Begrüßungskaffee | |
Zusammenfassung der Ergebnisse aus den Foren 1 bis 5 | ||
Kolleg*innen organisieren, kämpfen, gewerkschaftliche Interessen durchsetzen... – auch in der Erwachsenenbildung!?
Moderation:
Moderierter Dialog und Diskussion | ||
Kaffeepause | ||
Anforderungen der Gewerkschaften an die Nationale Weiterbildungsstrategie
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Haltung der Parteien zur Nationalen Weiterbildungsstrategie – Austausch mit den Gewerkschaften
Moderation:
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Schlusswort und Ausblick
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Imbiss und Abreise |
Grundbildung
„Die Länder haben die Regelstrukturen und die Förderung für die Alphabetisierung und Grundbildung bedarfsgerecht und nachhaltig ausgebaut“, so eine Aussage aus dem Umsetzungsbericht der Nationalen Weiterbildungsstrategie. Entspricht das der tatsächlichen Situation und den Erfahrungen der Einrichtungen und Beschäftigten? Nachdem Bund und Länder 2016 die „Nationale Dekade für Alphabetisierung und Grundbildung“ ausgerufen haben, sollen im Forum in der „Halbzeit“ eine realistische Bilanz der ersten Hälfte der Dekade und der Empfehlungen des Themenlabors gezogen sowie begründete Handlungsempfehlungen und Konsequenzen für die gewerkschaftliche Praxis der zweiten Dekade-Hälfte diskutiert werden.
- Georg List, Bundesverband Alphabetisierung und Grundbildung, Münster/W.
- Mario Patuzzi, DGB, Berlin
- Moderation: Andreas Klepp, GEW Niedersachsen
Beratung in der Weiterbildung
Wenn u.a. infolge der Digitalisierung die Arbeit in allen Berufsfeldern vor massiven Umbrüchen steht, bedeutet dies für das Lernen und Lehren, adäquat auf diese Veränderungen zu reagieren. Eine Strategie des Lebensbegleitenden Lernen umfasst neben der Fortschreibung beruflicher Kompetenzen auch die Aneignung von Fach-, Orientierungs- und Netzwerkwissen zur gesellschaftlichen Mitbestimmung. Genügt eine primär arbeitsmarktpolitisch motivierte Beratung in der Weiterbildung? Sollte Bildungsberatung eine Synthese der Förderung beruflicher, allgemeiner und politischer Weiterbildung sein?
- Prof. Bernd Käpplinger, Justus-Liebig-Unversität Gießen
- Mark-Cliff Zofall, Lebensbegleitende Berufsberatung, Bundesagentur für Arbeit, Nürnberg
- Barbara Lampe, Nationales Forum Beratung in Bildung, Beruf und Beschäftigung e.V., Berlin
- Moderation: Wilfried Rehfeld, GEW NRW
Politische Bildung
Im 80seitigen Umsetzungsbericht der Nationalen Weiterbildungsstrategie taucht der Begriff der Politischen Bildung nicht auf. Demgegenüber hatte die Schweriner Erklärung der GEW „Demokratie stärken – mehr politische Bildung in Berufs- und Weiterbildung“ veranschaulicht, dass die gesellschaftlichen Herausforderungen sich nicht alleine mit fachspezifischer Bildung in der Berufs- und Weiterbildung bewältigen lassen. Im Forum soll der Stellenwert der Politischen Bildung für eine künftige Weiterbildungsstrategie herausgestellt werden.
- Barbara Menke, Arbeit und Leben, Wuppertal
- Moderation: Katja Nonn, GEW Thüringen
Integration: Sprachlos im Gesamtprogramm Sprache - Lehren aus der Pandemie
Kursausfälle und -unterbrechungen mit der Folge erheblicher Lern- und Integrationsverluste für die Teilnehmenden kennzeichnen die Lage der Sprachkurse unter Corona. Den Lehrkräften und den hauptberuflichen pädagogischen Mitarbeiter:innen bescherte dies Zwangspausen im Wechsel mit Phasen der physischen und psychischen Überlastung. Für die freiberuflichen Lehrkräfte bedeutete dies Einnahmeverluste und zusätzliche soziale Unsicherheit. Im Forum wollen wir eine Bilanz der Lehren aus der Pandemie ziehen und dringende Schritte zu einer Verbesserung der Lage sowie Wege zu einer grundlegenden Reform des Gesamtprogramms Sprache beraten.
- Julia von Westerholt, Deutscher Volkshochschul-Verband, Bonn
- Matthias Jung, Fachverband Deutsch als Fremd- und Zweitsprache, Düsseldorf
- Moderation: Barbara Simoleit, GEW NRW; Josef Mikschl, GEW Schleswig-Holstein
60489 Frankfurt am Main
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