(1) Altersarmut ist weiblich?

Online Veranstaltung, 1.10.2024, 17:30-19:00 Uhr

Als Sozialpartnerin ist die GEW als DGB-Mitgliedsgewerkschaft wesentlich am gesellschaftlichen Zusammenhalt, am guten Leben für alle interessiert. Der 1. Oktober ist der internationale Tag der älteren Generation. Gemeinsam wollen wir einen Blick auf soziale Sicherheit im Alter werfen und darüber nachdenken, was Altern für wen im deutschen Sozialversicherungssystem bedeutet, was der soziale Status und Sorgeverantwortung damit zu tun haben.

Das deutsche Alterssicherungssystem ist in hohem Maße lohn- und beitragsbezogen. In der gesetzlichen Rentenversicherung richtet sich die Höhe der Rente wesentlich nach den im Erwerbsverlauf versicherten Entgelten. Aufgrund sozialer Ausgleichsmechanismen, wie z. B. den Kindererziehungs- oder Pflegezeiten, spielen aber auch nicht-erwerbsbezogene Regelungen eine Rolle. Die Alterseinkommen aus der betrieblichen und privaten Altersvorsorge werden fast ausschließlich durch die Höhe der grundsätzlich vom Erwerbseinkommen abhängigen Beiträge und deren Verzinsung bestimmt. Die Differenz bei den durchschnittlichen eigenen Alterseinkommen zwischen Frauen und Männern ist daher vor allem Ausdruck unterschiedlicher Erwerbs- und Einkommensverläufe der Geschlechter.

In unserem Vortrag betrachten wir diesen Unterschied anhand des Gender Pension Gaps in allen drei Säulen der Altersicherung sowie die Bedingungen während der Erwerbsphase, die hierfür ursächlich sind. Darauf aufbauend wird herausgearbeitet, warum der Gender Pension Gap keine Aussagen über das Sicherungsniveau im Alter und über Altersarmut von Frauen zulässt. Abschließend widmen wir uns der Frage, inwieweit Altersarmut tatsächlich weiblich ist und wo die Gründe dafür liegen.

Gesprächspartnerinnen: 

Ortrun Tippelmann und Dagmar Zanker, Referentinnen im Dezernat “Entwicklungsfragen der Sozialen Sicherheit und Altersvorsorge” in der Abteilung "Forschung und Entwicklung" der Deutschen Rentenversicherung Bund.