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Prekäre Arbeitsverhältnisse in der Kinder- und Jugendhilfe

Im Auftrag der Max-Traeger-Stiftung hat ein Forscherteam des Forschungsverbundes Deutsches Jugendinstitut /TU Dortmund die Ausbreitung prekärer Beschäftigungsverhältnisse in der Kinder- und Jugendarbeit, dem Hort, der Ganztagsschule und in den Hilfen zur Erziehung untersucht.

Mit der Expansion der Sozialen Arbeit und der Kinder- und Jugendhilfe der letzten 20 Jahre haben sich auch die Beschäftigungsverhältnisse verändert. Immer mehr Arbeitsverträge werden nur noch befristet abgeschlossen und in vielen Bereichen, insbesondere im Hort und den Ganztagsschulen, hat nur noch ein Viertel der Beschäftigten eine Vollzeitstelle. Von Prekarisierung besonders betroffen sind Berufseinsteiger-/innen. Im Vergleich der drei untersuchten Arbeitsfelder Beschäftigungsverhältnisse bietet der Bereich der „Hilfen zur Erziehung“ am ehesten Stabilität und Verlässlichkeit.

Die GEW warnt davor, die untersuchten Arbeitsfelder aus dem Blick zu verlieren. Auch wenn der Fachkräftemangel im Bereich der Tageseinrichtungen der Kinder derzeit besonders dramatisch ist, so werden auch in anderen Bereichen der Kinder- und Jugendhilfe in absehbarer Zeit qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fehlen.

Darauf wies auch die Arbeitsgemeinschaft für Jugendhilfe (AGJ) in einem im Juni 2012 veröffentlichten Positionspapier hin und mahnt: „Erst wenn die Kinder- und Jugendhilfe als attraktiver Arbeitgeber und als zukunftsfähiger Arbeitsmarkt wahrgenommen wird und die hohen Ansprüche an ihre Fachlichkeit sich auch in entsprechenden Arbeitsplatzbedingungen widerspiegeln, kann sie im Wettbewerb um ausbildungs- und studierwillige junge Menschen und in Konkurrenz zu anderen Arbeitsmarktsegmenten auch perspektivisch ausreichende Personalressourcen gewinnen.“