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GEW: „Wir brauchen einen Runden Tisch ‚Gute Arbeit in der Wissenschaft‘!“

Bildungsgewerkschaft zur heutigen Aktuellen Stunde im Bundestag

Frankfurt a.M. – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Anja Karliczek (CDU), und die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), Britta Ernst (SPD), aufgefordert, zu einem Runden Tisch „Gute Arbeit in der Wissenschaft“ einzuladen. „Die unter dem Hashtag #IchBinHanna auf Twitter geführte Debatte über prekäre Beschäftigungsbedingungen und unsichere Karrierewege in der Wissenschaft hat deutlich gemacht, dass Bund und Länder mit der Lösung der Probleme überfordert sind. Immer mehr Zeitverträge mit immer kürzeren Laufzeiten – die in den vergangenen Jahren ergriffenen Maßnahme wirken nicht oder werden von den Arbeitgebern unterlaufen. Jetzt sollten Bund und Länder, Hochschulen und Forschungseinrichtungen, Beschäftigte und ihre Gewerkschaften an einem Tisch zusammenkommen, um sich gemeinsam auf eine Strategie für gute Arbeit in der Wissenschaft zu verständigen“, sagte Andreas Keller, stellvertretender GEW-Vorsitzender und Vorstandsmitglied für Hochschule und Forschung, mit Blick auf die Aktuelle Stunde zum Thema heute im Bundestag.

Neun von zehn wissenschaftlichen Angestellten an Universitäten hätten einen Zeitvertrag, die Laufzeit der Verträge betrage im Durchschnitt gerade mal zwei Jahre, sagte Keller. „Zehntausende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben die Twitter-Kampagne #IchBinHanna unterstützt, weil sie diese Zustände völlig zurecht als Zumutung empfinden. Darüber hinaus unterminiert das Hire-and-Fire-Prinzip die Attraktivität des Arbeitsplatzes Hochschule und Forschung und setzt die Kontinuität und damit Qualität von Lehre und Forschung aufs Spiel. Bevor Bund und Länder eine ganze Generation verprellen, müssen sie sich jetzt mit den Betroffenen an einen Tisch setzen und einen Masterplan ausarbeiten“, mahnte der GEW-Vize.

Die GEW sei gerne bereit, ihren Sachverstand einzubringen, bot Keller an: „Eine Reform des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes gehört ebenso auf den Tisch wie der Ausbau der Grundfinanzierung der Hochschulen. Wissenschaft und Familie müssen vereinbar, die Chancengleichheit von Frauen und Männern Wirklichkeit werden. Bund und Länder, Hochschulen und Forschungseinrichtungen müssen endlich auf Augenhöhe Gespräche mit den Beschäftigten und ihren Gewerkschaften führen. Die Zeit ist reif für einen Runden Tisch.“

Info: Der Bundestag debattiert heute gegen 16 Uhr auf Antrag der Fraktion DIE LINKE in einer Aktuellen Stunde über „Beschäftigten in der Wissenschaft Respekt zollen – für sichere Jobs statt Dauerbefristung“.

Am Donnerstag, 1. Juli, 17:30 Uhr, findet die Online-Veranstaltung der GEW „#IchbinHanna – Per Hashtag gegen das Wissenschaftszeitvertragsgesetz“ statt.

Hier kann die GEW-Petition „Dauerstellen für Daueraufgaben“ unterzeichnet werden.

Kontakt
Ulf Rödde
Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands, Pressesprecher / Redaktionsleiter E&W
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