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GEW: „Monitoring muss gute Bildung für alle bringen“

Bildungsgewerkschaft zu Beratungen der KMK über die Weiterentwicklung des Bildungsmonitorings

Berlin – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat während einer KMK-Tagung vorgeschlagen, das Bildungsmonitoring umzugestalten: Es müsse einen Beitrag leisten, Inklusion erfolgreich zu gestalten. Dafür sei erforderlich, die Pädagoginnen und Pädagogen aller Bildungseinrichtungen als Partner in ein künftiges Monitoring einzubeziehen. „Es wird viel zu viel über Lehrkräfte geredet und viel zu wenig mit ihnen“, sagte Ilka Hoffmann, für Schule verantwortliches GEW-Vorstandsmitglied, die für ihre Organisation an den Beratungen der Kultusministerkonferenz (KMK) über die Weiterentwicklung des Bildungsmonitorings am Mittwoch in Berlin teilgenommen hat. Sie bedauerte, dass die Lern- und Arbeitsbedingungen der Lehrkräfte in internationalen und nationalen Datenerhebungen eine untergeordnete Rolle spielten. Das sei wegen der zunehmenden Zahl prekärer Beschäftigungsverhältnisse vor allem in den Hochschulen und der Weiterbildung fatal. Seit Jahren würden viele Daten über die Schülerleistungen und die Bildungseinrichtungen gesammelt, ohne dass sich die Arbeits- und Lernbedingungen deutlich verbessert haben. „Bildungsmonitoring muss gute Bildung für Lehrende und Lernende bringen“, betonte Hoffmann.

Viele Lehrkräfte in den Schulen müssten widersprüchliche Anforderungen erfüllen – ohne auf entsprechende Unterstützungssysteme zurückgreifen zu können. So sollten sie etwa alle Kinder und Jugendlichen zur gleichen Zeit auf ein bestimmtes Lernniveau bringen und gleichzeitig auf die vielfältigen Lernvoraussetzungen in einem inklusiven Setting eingehen. Deshalb müssten die Datenerhebungen an das veränderte bildungspolitische Ziel, Inklusion umzusetzen, angepasst werden, sagte Hoffmann. Dabei seien Aspekte wie institutionelle Diskriminierung, Möglichkeiten der individuellen Förderung sowie Einschätzungen der Lehrkräfte über ihre Arbeitssituation unter die Lupe zu nehmen. Auch die personelle und räumliche Ausstattung der Bildungseinrichtungen sowie die pädagogische Aus- und Weiterbildung sollten näher beleuchtet werden.

„Jedes Jahr zeigen die Vergleichsuntersuchungen, dass es eine nahezu gleichgroße Risikogruppe Kinder und Jugendlicher gibt, denen grundlegende Kompetenzen in den Kulturtechniken fehlen“, unterstrich die GEW-Schulexpertin. „Die Erkenntnisse sind da, es folgen aber keine tragfähigen Konsequenzen auf der Handlungsebene. Das muss sich endlich ändern. Die GEW bietet an, ihren Beitrag zu einem Kurswechsel zu leisten.“

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Ulf Rödde
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