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GEW fordert Bund-Länder-Programm gegen studentische Wohnungsnot

Vorschläge der Bildungsgewerkschaft anlässlich der Aktionstage „Studis gegen Wohnungsnot“

Frankfurt am Main - Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) fordert ein Bund-Länder-Programm für den Neubau von mindestens 25 000 studentischen Wohnheimplätzen. „Immer mehr junge Menschen nehmen ein Hochschulstudium auf - inzwischen fast die Hälfte eines Altersjahrgangs. Sie brauchen nicht nur ausreichend Studienplätze und gute Studienbedingungen, sondern bezahlbaren Wohnraum an ihren Hochschulstandorten. Die GEW unterstützt daher die Forderung des Deutschen Studentenwerks nach einem Bund-Länder-Programm zur wirksamen Bekämpfung der studentischen Wohnungsnot“, erklärte der stellvertretende Vorsitzende und Hochschulexperte der GEW, Andreas Keller, aus Anlass der Mietenaktionstage, die das Bündnis „Studis gegen Wohnungsnot“ vom 4. bis 8. November in mehreren Universitätsstädten durchführt.

„Zwei Drittel der Studienanfängerinnen und Studienanfänger bewerten die Wohnungssuche in diesem Semester als schwierig oder sehr schwierig, ein Viertel muss eine vorübergehende Notlösung in Kauf nehmen. Diese vom Deutschen Studentenwerk erhobenen Daten belegen, wie groß der Handlungsbedarf bereits ist“, sagte Keller. Die studentische Wohnungsnot verschärfe außerdem die prekäre Lage aller Bevölkerungsgruppen mit geringem Einkommen auf den städtischen Wohnungsmärkten.

Die Wohnungssuche vieler Erstsemester scheitere nicht daran, dass Studierende höhere Ansprüche hätten, betonte Keller. „Etwa ein Drittel ihres Budgets müssen Studierende inzwischen für die Miete ausgeben. Die Mieten sind vor allem in den Universitätsstädten besonders stark angestiegen. Die wachsende Anzahl der privaten Wohnheimplätze löst die Probleme nicht, da die Mieten dort meist weit über der BAföG-Wohnungspauschale von 224 Euro liegen. Deshalb muss der Staat eingreifen und für bezahlbaren Wohnraum für Studierende sorgen“, sagte der GEW-Hochschulexperte abschließend.

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