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GEW: „Coronakrise darf nicht zur Bildungskrise werden!“

Bildungsgewerkschaft fordert auf Studi-Demo in Berlin wirksame Hilfe für Hochschulen

Berlin – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat die Bundesregierung aufgefordert, ihr Hilfspaket für Studierende und Hochschulen noch einmal aufzuschnüren und kräftig aufzustocken. „In Not geratene Studentinnen und Studenten haben die Wahl zwischen einem Darlehen, das sich als teuer verzinster Bankkredit entpuppt, und einer Überbrückungshilfe, die als zahnloses Bürokratiemonster daherkommt. Das ist ein großes Armutszeugnis für die Große Koalition. Je nach Kontostand können Studierende mit bis zu 500 Euro rechnen – für maximal drei Monate. Dieser Betrag geht häufig schon für die Miete drauf. Aber selbst dafür werden die von der Regierung bereitgestellten 100 Millionen Euro nicht reichen. Der Corona-Hilfsfonds für Studierende muss daher auf eine Milliarde Euro erhöht und rasch und unbürokratisch an Bedürftigte ausgezahlt werden“, sagte Andreas Keller, stellvertretender GEW-Vorsitzender und -Hochschulexperte, mit Blick auf die  Demonstration „Eine Milliarde für eine Million – Studi-Hilfe jetzt!“, die heute in Berlin stattfindet. Keller ist einer der Redner auf der Demonstration, zu der die GEW gemeinsam mit Studierendenorganisationen aufgerufen hat.

Der GEW-Vize machte sich außerdem für eine bessere Unterstützung der Hochschulbeschäftigten stark. „Hochschullehrerinnen und -lehrer, wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Lehrkräfte und Lehrbeauftragte, Beschäftigte in Verwaltung und Technik haben die Hochschulen unter großer Kraftanstrengung in kurzer Zeit in den Digitalmodus versetzt. Viele von ihnen zittern jetzt, ob ihr befristeter Arbeitsvertrag verlängert wird. Die Corona-Novelle des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes vom Mai ermöglicht zwar eine pandemiebedingte Verlängerung von Zeitverträgen, aber darauf gibt es keinen Rechtsanspruch. Die Kann-Regelung muss zu einer Muss-Bestimmung werden: Mindestens ein Extra-Semester für alle!“ forderte Keller.

Er mahnte, dass dem „Corona-Lockdown“ nicht der „Breakdown“ der Hochschulbildung folgen dürfe. „Es kann nicht sein, dass die Regierung mit ihrer unterlassenen Hilfeleistung zehntausende Studierende in den Studienabbruch treibt. Es darf nicht sein, dass Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre berufliche Existenz verlieren. Die Coronakrise darf nicht zur Bildungskrise werden!“ sagte der GEW-Vize abschließend.

Info: Die Demonstration unter dem Motto „Eine Milliarde für eine Million – Studi-Hilfe jetzt!“ findet am Samstag, 20. Juni, ab 14 Uhr in Berlin statt. Startpunkt ist der Hauptbahnhof (Washingtonplatz).

Kontakt
Ulf Rödde
Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands, Pressesprecher / Redaktionsleiter E&W
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