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GEW: „Arbeitgeber halten sich bedeckt“

Bildungsgewerkschaft zum Auftakt der Tarifrunde für die im öffentlichen Dienst der Länder Beschäftigten

Berlin – „Die Arbeitgeber halten sich bedeckt: Offenbar wollen sie nicht über eine Eingruppierung aller Gruppen angestellter Lehrkräfte per Tarifvertrag verhandeln. Sie haben kein Angebot vorgelegt, die Gehälter der Beschäftigten zu erhöhen. Wir erwarten, dass die Arbeitgeber in der nächsten Runde ein Angebot vorlegen. Der Ball liegt jetzt in ihrem Spielfeld“, sagte Ilse Schaad, für Angestellten- und Beamtenpolitik verantwortliches Vorstandsmitglied der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), am Donnerstag nach Abschluss der ersten Tarifrunde für die im öffentlichen Dienst der Länder Beschäftigten in Berlin.
 
„Offensichtlich wollen die Arbeitgeber nicht im 21. Jahrhundert ankommen: Sie tun sich sehr schwer, den vordemokratischen Zustand, Lehrkräfte ohne Verhandlungen mit den Gewerkschaften nach Gutsherrenart zu bezahlen, zu beenden. Wir wollen diesen Anachronismus endlich beenden. Da sind sich alle Gewerkschaften einig“, betonte Schaad. Sie machte noch einmal deutlich, dass es in dieser Tarifrunde den Einstieg in eine Tarifierung der Eingruppierung angestellter Lehrkräfte geben müsse. „200.000 Lehrkräften weiter einen Tarifvertrag zu verweigern, wäre ein gesellschaftspolitischer Skandal ersten Ranges“, sagte Schaad. Die angestellten Lehrkräfte seien die einzige Beschäftigtengruppe im öffentlichen Dienst der Länder, deren Eingruppierung nicht per Tarifvertrag geregelt ist.
 
Die GEW-Tarifexpertin unterstrich, dass die Erhöhung der Gehälter um 6,5 Prozent notwendig sei, um mit der Einkommensentwicklung bei Bund und Kommunen Schritt zu halten. Nach Jahren der Reallohnverluste müsse die Binnenkaufkraft gestärkt werden, auch um die Wirtschaft anzukurbeln. „Jetzt sind endlich die Beschäftigten dran: Sie verdienen gutes Geld und Lohnzuwächse für gute Arbeit“, sagte Schaad.
 
Info: Die nächsten Verhandlungsrunden finden am 14./15. Februar und 7./8. März in Potsdam statt.

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