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GEW: „Alle Lehrkräfte gleich gut bezahlen“

Bildungsgewerkschaft zur Lehrerbedarfsprognose der KMK

Frankfurt a.M./Berlin – Eine einheitlich gute Bezahlung und eine Ausbildung für alle Lehrkräfte hat die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) als Konsequenz aus der Lehrerbedarfsprognose der Kultusministerkonferenz (KMK) gefordert. „Das alte Prinzip der Lehrerausbildung und -bezahlung hat ausgedient: Es setzt falsche Anreize und führt zu einer gravierenden Fehlsteuerung. Während in Deutschland in der Sekundarstufe I überall Lehrerknappheit herrscht, wollen viel zu viele junge Menschen besser bezahlte Gymnasiallehrer werden. Wir wollen ein inklusives Schulsystem, eine Ausbildung aller Lehrkräfte für die ‚Eine Schule für alle Kinder‘. Auf diesem Weg werden die unterschiedliche Ausbildung und Bezahlung der Lehrkräfte nach Schulformen zum Anachronismus“, sagte GEW-Vorsitzende Marlis Tepe am Freitag in Frankfurt a.M. mit Blick auf die heutige KMK-Veröffentlichung. Insbesondere in den östlichen Bundesländern müssten die Einkommen der Lehrkräfte angehoben und die Arbeitsbedingungen verbessert werden, um dem drohenden Lehrermangel entgegenzusteuern.

„Es müssen viel mehr Lehrkräfte eingestellt werden als die KMK prognostiziert, wenn die Inklusion und der Ausbau der Ganztagsschulen erfolgreich umgesetzt werden sollen“, betonte die GEW-Vorsitzende. In dieser Frage zeigten sich wie schon 2011 die methodischen Mängel der KMK-Studie. „Die KMK hat nur die Daten zusammengezählt, die die Länder geliefert haben. Der größere Bedarf, den beispielsweise Inklusion oder Ganztagsschulen auslösen, ist dabei – wenn überhaupt – sehr unterschiedlich berücksichtigt. Seriöse Aussagen lassen sich so nicht machen“, unterstrich Tepe. Die Länder meldeten lediglich die voraussichtliche Zahl der Absolventen der landeseigenen Lehrerausbildung und den Bedarf im Sinne geplanter Einstellungen, je nach Haushaltslage. Zudem seien 2011 und 2012 weniger Lehrkräfte eingestellt worden als von der KMK prognostiziert. Dieser Trend halte seit der ersten KMK-Bedarfsprognose von 2003 an. Er habe zu einer sich permanent verschlechternden Unterrichtsversorgung und einer steigenden Belastung der Lehrerinnen und Lehrer geführt.

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