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GEW: „Sechs Prozent mehr Gehalt – mindestens jedoch 200 Euro“

Bildungsgewerkschaft zur Tarifrunde im öffentlichen Dienst Länder

Berlin – Sechs Prozent mehr Gehalt, mindestens jedoch 200 Euro fordern die Gewerkschaften in der Tarifrunde des öffentlichen Dienstes für die bei den Ländern Beschäftigten. Zudem sollen die Einkommen der im Sozial- und Erziehungsdienst (SuE) der Länder Beschäftigten an den Verdienst der SuE-Kolleginnen und Kollegen bei den Kommunen angeglichen werden. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) verlangt zusätzlich Verbesserungen bei der Eingruppierung angestellter Lehrkräfte – und damit mehr Geld.

GEW-Vorsitzende Marlis Tepe forderte die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) auf, mit der GEW über eine bessere tarifliche Eingruppierung angestellter Lehrkräfte zu verhandeln: „Die sogenannte Paralleltabelle muss endlich kommen! Angesichts des dramatischen Lehrkräftemangels muss der Beruf wieder attraktiver werden. Dazu gehört eine gute Bezahlung. Dann werden sich wieder mehr junge Menschen für diesen Beruf entscheiden.“ Mit der Paralleltabelle solle sichergestellt werden, dass beispielsweise Angestellte, die jetzt nach der Entgeltgruppe (E) 11 bezahlt werden, während vergleichbare verbeamtete Lehrkräfte A12 erhalten, künftig in E12 eingeordnet werden.

„Es ist eine Frage der Gerechtigkeit, die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst der Länder nicht schlechter zu bezahlen als ihre Kolleginnen und Kollegen bei den Kommunen“, betonte Tepe. „Hier gibt es noch erheblichen Nachholbedarf!“

„Die Einkommen der Beschäftigten müssen aufgrund der anziehenden Lebenshaltungskosten und der wirtschaftlichen Entwicklung kräftig erhöht werden, damit auch bei den Reallöhnen ein Plus herauskommt. Die Länder nehmen Jahr für Jahr mehr Steuern ein, es gibt für sie keinen Grund zu jammern. Dafür haben die Beschäftigten mit ihrer Arbeit die Voraussetzungen geschaffen, jetzt müssen sie an dieser Entwicklung beteiligt werden“, sagte Tepe während einer Pressekonferenz der Gewerkschaften ver.di, GdP und GEW sowie des Beamtenbundes am Donnerstag in Berlin. „Steigende Reallöhne sind wichtig, um die Binnenkonjunktur weiter anzukurbeln. Wir dürfen uns nicht allein auf den Export verlassen. Zudem wollen wir mit dieser Forderung den Abstand zu der Gehaltsentwicklung in der Privatwirtschaft verkürzen.“

Info: Der Auftakt zur Tarifrunde findet am 21. Januar 2019 in Berlin statt. Für den 6./7. Februar und den 28. Februar/1. März sind in Potsdam zwei weitere Verhandlungsrunden geplant.
Der Tarifvertrag soll eine Laufzeit von einem Jahr haben. Die GEW verlangt die zeit- und wirkungsgleiche Übertragung des Tarifergebnisses auf die Beamtinnen und Beamten.

Rund 200.000 angestellte Lehrerinnen und Lehrer arbeiten an den Schulen in Deutschland.

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Ulf Rödde
Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands, Pressesprecher / Redaktionsleiter E&W
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