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GEW: „Medienkompetenz: Schlüssel zur Demokratie in der digitalisierten Gesellschaft

Bildungsgewerkschaft zum Safer Internet Day „Fit für die Demokratie – Stark für die Gesellschaft“

Frankfurt a.M. – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) setzt sich am Safer Internet Day (SID) dafür ein, die Medienkompetenz junger Menschen zu stärken. „Medienkompetenz ist im digitalen Zeitalter nicht nur ein wichtiger Schlüssel zur persönlichen Teilhabe, sondern stärkt auch die Demokratie insgesamt“, betonte Anja Bensinger-Stolze, GEW-Vorstandmitglied Schule, heute mit Blick auf den SID am Dienstag. Digitalisierung auf Anwendungsfragen zu verkürzen, sei kritisch zu hinterfragen: „Einfach ein Mehr an Digitalisierung reicht nicht: Junge Menschen müssen darauf vorbereitet werden, die digitalisierte Welt demokratisch zu gestalten sowie souverän und mündig in unserer Gesellschaft zu leben.“ Dafür seien kritisches Reflexionsvermögen und das Wissen über gesellschaftliche, ökonomische und historische Zusammenhänge notwendig. „Deshalb begrüßen wir, dass die Kultusministerkonferenz Ende 2021 noch einmal betont hat, dass die Medienkompetenz in der Schule eine wichtigere Rolle spielen solle“, sagte Bensinger-Stolze.

Ralf Becker, GEW-Vorstandsmitglied Berufliche Bildung und Weiterbildung, unterstrich: „Für demokratische Bildung bedarf es neben der kompetenten Anwendung von Apps und Tools auch datenpolitischer Bildung. Funktionsweisen der Algorithmen und der Künstlichen Intelligenz (K.I.) müssen erklärt, die gesellschaftliche Bedeutung der Datennutzung und die Folgen für die Menschen behandelt werden.“ Deshalb gelte es heute mehr denn je, die Medienkompetenz der jungen Menschen zu stärken, so dass diese selbstbestimmt, kreativ und mündig in virtuellen Umgebungen navigieren können. „Dazu gehören die Kompetenz, Fake News zu erkennen, die Informationsflut, souverän zu beherrschen, und ein reflektierter Umgang mit den eigenen Daten“, sagte Becker.

Die beiden GEW-Vorstandsmitglieder stellten fest, dass Fake News, False Balance in Talkshows und Social Media-Bubbles eine ernstzunehmende Gefahr für demokratische Prozesse in der Gesellschaft seien. Laut der Studie „Jugend, Information, Medien 2021“ (JIM) zur Mediennutzung der 12- bis 19-Jährigen sind beispielsweise 42 Prozent der Befragten im Internet mit Fake News konfrontiert. Neben strengeren Kontrollen auf Plattformen und Faktenchecks liege „der Schlüssel zur Stärkung der Demokratie in der Bildung“.

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Ulf Rödde
Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands, Pressesprecher / Redaktionsleiter E&W
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