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GEW: „Kita-System mit zusätzlichen Geldern stabilisieren!“

Bildungsgewerkschaft zum Appell der 150 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler „Das Kita-System steht vor dem Kollaps“

Frankfurt a.M. – „Das Kita-System muss jetzt mit zusätzlichen Geldern stabilisiert werden. Damit würde ein deutliches Signal des Aufbruchs gesendet und den Fachkräften eine klare Perspektive aufgezeigt“, sagte Doreen Siebernik, Vorstandsmitglied Jugendhilfe und Sozialarbeit der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), mit Blick auf den aktuellen Appell der 150 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler „Das Kita-System steht vor dem Kollaps“. Sie machte deutlich, dass die GEW die Handlungsaufforderung der Wissenschaft an die Politik ausdrücklich unterstütze. „Wir brauchen dringend einen verbindlichen Stufenplan für eine verstärkte Fachkräfte- und Qualifizierungsoffensive. Für den akuten Bedarf seien Konzepte notwendig, um Stütz- und Hilfskräfte einzustellen und diese fachlich auf die Arbeit in den Einrichtungen vorzubereiten.“ Diese Beschäftigten müssten bei fachlicher Eignung eine Ausbildung als Erzieherin oder Erzieher aufnehmen können und ihnen damit Berufschancen eröffnet werden.

„Wir müssen die drohende Abwärtsspirale, dass Kitas zu reinen Aufbewahrungsstätten der Kinder werden, aufhalten. Die Mädchen und Jungen haben aus der Kinderrechtskonvention abgeleitete Grundrechte, die gesichert werden müssen“, unterstrich die Gewerkschafterin. Es gebe schon länger keine Balance mehr zwischen den gestiegenen Anforderungen an die pädagogischen Fachkräfte und Institutionen der Kindertagesbetreuung und den Ressourcen im System. Diese Situation verschärfe sich zusehends. „Seit Jahren warnen wir vor der drohenden Erschöpfung der Fachkräfte und dem Verfall des Systems. Erzieherinnen und Erzieher, die Kinder und Familien sind durch die Erfahrungen der Corona-Pandemie psychisch und physisch am Ende ihrer Kräfte“, betonte Siebernik. Sie machte auf die sozialen Folgen dieser Entwicklung aufmerksam. Es gebe viele Hinweise auf steigende häusliche Gewalt. Die Statistiken für Inobhutnahmen zeichneten „ein erschreckendes Bild“.

Info: Hier finden Sie den Appell der 150 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an die Politik.

Kontakt
Ulf Rödde
Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands, Pressesprecher / Redaktionsleiter E&W
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