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GEW: „Kein Grund zu jubeln“

Bildungsgewerkschaft zur TIMS-Studie

Frankfurt a.M. – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) warnt davor, sich mit Blick auf die aktuelle TIMS-Studie (Trends in International Mathematics and Science Study) entspannt zurückzulehnen. „Die Leistungen der Schülerinnen und Schüler in der Grundschule sind im internationalen Vergleich in Naturwissenschaften und Mathematik nach wie vor höchstens mittelmäßig. Also: kein Grund zu jubeln. Die Grundschulen sind seit langem völlig unterfinanziert. Hier war der Lehrkräftemangel in den vergangenen Jahren besonders dramatisch. Und: Weiterhin ist der Erfolg der Kinder in der Grundschule eng an den sozioökonomischen Hintergrund der Eltern gekoppelt. Die Grundschulen brauchen dringend mehr Gelder sowie ein umfassendes, integriertes Konzept. Dazu gehört, das Wohlbefinden und die Gesundheit der Kinder viel stärker in den Mittelpunkt zu stellen“, sagte Anja Bensinger-Stolze am Mittwoch mit Blick auf die TIMS-Studie in Frankfurt a.M. Lernen folge einem ganzheitlichen Ansatz. Angesichts einer unsicheren Zukunft sei es von zentraler Bedeutung, Räume für soziale Beziehungen, Erfolgserlebnisse und Selbstwirksamkeit zu eröffnen und eine positive Fehlerkultur zu etablieren sowie die psychische und physische Resilienz der Kinder und Jugendlichen zu fördern. „Dann lernt es sich auch besser“, hob Bensinger-Stolze hervor.

„Trotzdem ist es gut, dass die Leistungen der Kinder nach der Pandemie insgesamt stabil geblieben sind. Es ist gut, dass endlich einmal auf das hohe Engagement der Lehrkräfte in den Grundschulen verwiesen wird, die die Schülerinnen und Schüler mit ihrem pädagogischen Vermögen bestmöglich unterstützt haben“, betonte Bensinger-Stolze. Sie machte sich dafür stark, dass der Digitalpakt und die Umsetzung des Startchancenprogramms unbedingt fortgesetzt werden müssten.

„Es wird Zeit, das Fortbildungsangebot für Lehrkräfte qualitativ und quantitativ weiter auszubauen. Dieses lässt zu wünschen übrig, obwohl die Nachfrage der Lehrkräfte groß ist. Zudem müssen, wie in der Studie vorgeschlagen, die Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Lehrkräfte ausgeweitet und verbessert werden“, unterstrich die GEW-Schulexpertin.

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