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GEW: „Hochschulen öffnen, Ausbildungsförderung verbessern“

Bildungsgewerkschaft schaltet sich mit „Halteraner Signal“ in BAföG-Debatte ein

Haltern am See/Frankfurt am Main – „Offene Hochschulen gibt es nur mit mehr BAföG“ – so lautet die zentrale Forderung des „Halteraner Signals“, mit dem die 8. Wissenschaftskonferenz der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) am Wochenende in Haltern am See (Nordrhein-Westfalen) zu Ende gegangen ist. „Immer mehr Menschen wollen an die Hochschulen – und das ist gut so: Denn in der Wissensgesellschaft des 21. Jahrhunderts brauchen wir nicht weniger, sondern immer mehr bestmöglich qualifizierte Akademikerinnen und Akademiker. Damit sich tatsächlich alle, die studieren möchten, ein Studium leisten können, brauchen wir eine grundlegende BAföG-Reform“, sagte der stellvertretende Vorsitzende und Hochschulexperte der GEW, Andreas Keller, am Sonntag.

„Vom BAföG muss man leben können. Tatsächlich erhalten aber nach Angaben der Bundesregierung nur 19 Prozent der Studierenden BAföG, im Schnitt nicht einmal 450 Euro pro Monat. BAföG-Fördersätze und -Freibeträge müssen daher schnell um mindestens zehn Prozent erhöht und künftig automatisch an steigende Lebenshaltungskosten angepasst werden. Es darf keine weiteren Nullrunden geben“, betonte Keller.

Mit dem „Halteraner Signal“ macht sich die GEW nicht nur für eine spürbare BAföG-Erhöhung, sondern auch für eine strukturelle Reform der Ausbildungsförderung stark. „Die Vision des ‚Lebensbegleitenden Lernen‘ darf kein Thema von Sonntagsreden bleiben, sondern muss zum Ausgangpunkt einer grundlegenden BAföG-Reform werden. Wir setzen uns deshalb für die Abschaffung der Altersgrenze im BAföG ein. Außerdem ist das BAföG endlich wieder wie andere Sozialleistungen zu hundert Prozent als Zuschuss zu zahlen, der nicht getilgt werden muss. Die Perspektive, mit einem Schuldenberg ins Erwerbsleben zu starten, schreckt insbesondere Studienberechtigte aus finanzschwachen Elternhäusern, aber auch junge Frauen ab“, erklärte der GEW-Vize.

Info: Die 8. GEW-Wissenschaftskonferenz fand vom 8. bis 11. Oktober in Haltern am See (Nordrhein-Westfalen) statt. Sie stand unter dem Motto „Im Spannungsfeld von Expansion und Exklusion: Übergänge im Hochschulsystem“. Während der Tagung wurde eine von der Max-Traeger-Stiftung geförderte Expertise zum gleichen Thema vorgestellt, an der 22 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mitgearbeitet haben. Ergebnis der Konferenz ist das von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern verabschiedete „Halteraner Signal“.

Den vollständigen Wortlaut des „Halteraner Signal“ sowie weitere Informationen zur 8. GEW-Wissenschaftskonferenz finden Sie auf der GEW-Website unter dem Link zur Wissenschaftskonferenz 2014 in der Infobox rechts oben.

Die Studie „Übergänge im Spannungsfeld von Expansion und Exklusion – Eine Analyse von Schnittstellen im deutschen Bildungssystem“ ist als Band 121 der Reihe „GEW-Materialien aus Hochschule und Forschung“ beim Verlag W. Bertelsmann (Bielefeld) erschienen. Der Band kostet 29,90 Euro und ist im Buchhandel erhältlich. Bei Interesse schicken wir Ihnen ein kostenloses Rezensionsexemplar.

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