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GEW: „Ganztag ist eine Aufgabe für Fachkräfte!“

AWO und GEW zum geplanten Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung

Frankfurt am Main – „Kinder benötigen im Ganztag Begleitung, Ermutigung, Freiraum, Förderung und Bildung. Das ist eine Aufgabe für gut ausgebildete Fachkräfte”, sagte die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Marlis Tepe, am Donnerstag in Frankfurt a.M. „Wenn Kinder große Teile des Tages in öffentlichen Einrichtungen wie Schulen und Ganztagsangeboten verbringen, haben sie Anspruch darauf, optimal begleitet und gefördert zu werden”, kommentierte Tepe die Pläne der Bundesregierung, ab 2025 einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung zu schaffen.

In einer gemeinsamen Erklärung fordern AWO und GEW Bund und Länder auf, bei den Verhandlungen um die Umsetzung des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung auch über Qualitätsstandards zu sprechen. Für AWO und GEW sei ein zentraler Baustein die Qualität des Ganztages, die vor allem durch die eingesetzten Fachkräfte bestimmt würde, sagte Tepe. „In zahlreichen, auch von der GEW initiierten Studien hat sich eine sinnvolle Quote von maximal 10 Kindern je Fachkraft gezeigt. Mit diesem Personalschlüssel können Pädagoginnen und Pädagogen sinnvolle und wertvolle Angebote machen, von denen alle betreuten Kinder profitieren”, so Tepe weiter.

Tepe forderte Bund und Länder auf am Fachkräftegebot des SGB VIII festzuhalten und nur entsprechend ausgebildetes Personal, wie Erzieherinnen und Erzieher, Sozialpädagoginnen und -pädagogen oder Grundschullehrkräfte mit der Ganztagsbetreuung zu betrauen. „Ein Ganztag braucht gesicherte Qualität“, sagte Tepe.

Bisher seien die Ganztagsangebote in den Bundesländern und den Kommunen sehr unterschiedlich ausgeprägt, erklärte Tepe. So gäbe es zwischen gebundenen Ganztagsgrundschulen, offenen Ganztagsangeboten, Horten, Mittagsbetreuung oder Hausaufgabenhilfe an Schulen oder Tagesbetreuung eine breite Palette für die Betreuung von Grundschulkindern. Tepe machte klar: „Das Ziel muss jetzt sein, den Rechtsanspruch auf Betreuung mit hoher Bildungsqualität zu verbinden und so allen Kindern einen bestmöglichen Ganztag zu bieten – unabhängig vom Wohnort!”

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