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GEW: „Für mehr geschlechtliche Vielfalt und Respekt am Arbeitsplatz“

Bildungsgewerkschaft zum Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit

Frankfurt a. M. – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) mahnt am Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit (IDAHOBIT) mehr geschlechtliche Vielfalt und Respekt am Arbeitsplatz an. „Tätliche Übergriffe gegenüber queeren Personen verbreiten weiterhin Angst. Wer vom Hetero-Menschenbild abweicht, hat es schwerer, einen guten Arbeitsplatz zu finden“, sagte Frauke Gützkow, GEW-Vorstandsmitglied Frauen-, Gleichstellungs-, Geschlechterpolitik, am Dienstag in Frankfurt a.M. Dabei habe 2020 eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung deutlich gemacht, dass LSBIT+-Personen im Durchschnitt deutlich höher qualifiziert seien als andere Menschen.

„Die GEW betreibt kein Pink-Washing. Wir wollen mehr als ein schönes Bild – wir wollen Respekt für alle Menschen am Arbeitsplatz“, betonte Gützkow. Die Bildungsgewerkschaft folge dem Gutachten des Bundesverbands Trans für geschlechtliche Vielfalt im öffentlichen Dienst. In diesem stünden Empfehlungen für mehr Diversitykompetenzen und geschlechtlicher Vielfalt im öffentlichen Dienst. „Wir setzen uns für ein Klima in den Bildungseinrichtungen ein, das allen einen respektvollen Umgang und ein wertschätzendes Umfeld bietet. Vielfalt statt Einfalt lautet unser Motto“, betonte Gützkow.

Sie machte sich für ein Selbstbestimmungsgesetz stark, das das Transsexuellengesetz ablösen solle. Dieses Gesetz sei im Koalitionsvertrag der Bundesregierung festgeschrieben, der nun vorliegende Entwurf solle zügig beraten und noch in diesem Jahr auf den Weg gebracht werden. Ziel sei, wichtige Rahmenbedingungen für das selbstbestimmte Leben der Geschlechtsidentität zu setzen. „Die Ampelkoalitionäre müssen jetzt endlich Tempo machen, wollen sie die selbst gesteckten Ziele erreichen“, unterstrich Gützkow.

Info: Paragraph 175 Strafgesetzbuch (StGb) stellte in Deutschland bis zum Jahr 1994 sexuelle Handlungen zwischen Männern unter Strafe. Heute können Homosexuelle, Bi, Inter und Trans (LSBIT+) ihre Vielfalt auf Prides – Englisch für „stolz“ – und Christopher Street Days (CSD) feiern. Die Wahl des 17. Mai zum Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit ist gekoppelt an die Abschaffung des Paragrafen 175 StGb und den Beschluss der Weltgesundheitsorganisation aus dem Jahr 1990, Homosexualität aus ihrem Diagnoseschlüssel für Krankheiten zu streichen.

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Ulf Rödde
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