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GEW: „Energie-Lockdown abwenden – Bund und Länder müssen Hochschulen warm und offen halten!“

Bildungsgewerkschaft zur Beratung des Bildungs- und Forschungshaushalts im Bundestag

Frankfurt a.M. – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat Bund und Länder aufgefordert, den Hochschulen bei der Bewältigung der Energiekrise unter die Arme zu greifen. „Die sich zuspitzende Energiekrise und die enormen Preissteigerungen setzen auch die Hochschulen unter Druck. Offen wird bereits über die Schließung von Einrichtungen und die Umstellung der Lehre auf Online-Betrieb diskutiert. In ihren auf Kante genähten Haushalten haben die Hochschulen keinen Spielraum für die bevorstehenden Kostensteigerungen. Nach vier Corona-Semestern wäre es fatal, wenn die Studierenden erneut ins Fernstudium geschickt würden. Bund und Länder müssen jetzt alles unternehmen, um einen Energie-Lockdown an den Hochschulen abzuwenden, damit diese im kommenden Winter warm und offen bleiben“, sagte Andreas Keller, stellvertretender GEW-Vorsitzender und Hochschulexperte, am Donnerstag in Frankfurt a.M.

Keller begrüßte, dass sich die Kultusministerkonferenz (KMK) bereits für ein Offenhalten der Hochschulen ausgesprochen und die Bundesnetzagentur deren Priorität bei der Gasversorgung bestätigt habe. „Es darf nicht passieren, dass die Hochschulen aus Kostengründen einen Lockdown verhängen oder die Ausgaben für Forschung und Lehre drastisch reduzieren, womöglich Personal entlassen. Die GEW fordert daher Bund und Länder auf, dass sie die Finanzierung der Hochschulen um einen Energiezuschlag erhöhen. Für den Bund bedeutet das, dass die für 2023 geplante Aufstockung des Zukunftsvertrags „Studium und Lehre stärken“ um drei Prozent auf 2022 vorgezogen auf mindestens zehn Prozent angehoben werden muss. Darüber hinaus sollten Bund und Länder durch Wiedereinführung der Gemeinschaftsaufgabe Hochschulbau den Sanierungsstau in den Hochschulbauten in Höhe von 50 Milliarden auflösen und verstärkt Investitionen für mehr Energieeffizienz fördern“, mahnte Keller.

„Selbstverständlich sind die Hochschulen schon jetzt aufgefordert, Maßnahmen für kurzfristig realisierbare Energieeinsparungen zu entwickeln. Niemandem ist aber geholfen, wenn statt der Hörsäle tagsüber hunderttausende Studierendenbuden geheizt werden. Viele Studierende wissen schon jetzt nicht, wie sie mit knappem Budget über den Winter kommen sollen – auch nicht mit der von der Ampelkoalition in Aussicht gestellten Einmalzahlung. Der geplante ‚Notfallmechanismus‘ des BAföG muss daher bereits im kommenden Wintersemester in Kraft gesetzt werden, um massenhafte Studienabbrüche abzuwenden“, betonte der GEW-Hochschulexperte.

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