Das Bildungsbuch in der Erzieherausbildung
Angeregt durch die Multiplikatorenausbildung der GEW zum Bildungsbuch, an der eine Kollegin der Fachschule für Sozialpädagogik des Mildred-Scheel-Berufskollegs in Solingen teilgenommen hat, will das Berufskolleg das Bildungsbuch zum Bestandteil der Erzieherinnen-Ausbildung machen.
Nach einem pädagogischen Tag, an dem alle Lehrenden der Fachschule das Bildungsbuch kennen gelernt haben, überlegten die Kolleginnen und Kollegen, wie sich das Bildungsbuch in der Ausbildung der Erzieherinnen verankern lässt. Mehrere Ideen sind entwickelt worden:
·Die Studierenden in der Unterstufe schreiben in ihrem Praktikum Spielgeschichten und üben Fotodokumentationen.
·Die Studierenden untersuchen in Unter- und Oberstufe das Lernen der Kinder mit Blick auf die unterschiedlichen Lerndispositionen.
·Die Studierenden im Berufspraktikum gestalten mit einem Kind gemeinsam ein Bildungsbuch.
·Das Bildungsbuch wird bei Praxisanleitertreffen und im sozialpädagogischen Beirat, in dem sich Vertreter der Schule mit Trägervertretern treffen vorgestellt.
Eigenes Portfolio für die Studierenden
Parallel dazu entstand die Idee, dass die Studierenden für sich selbst ein Portfolio / Bildungsbuch führen, dass sie während der gesamten Ausbildung begleitet.
Im vergangenen Sommer starteten die neuen angehenden Erzieherinnen mit zwei Einführungstagen in die Portfolioarbeit. Die Studierenden gestalteten sich individuelle Ordner und reflektierten unter anderem ihren bisherigen Lebensweg und ihre Berufswahl. Im ganzen Schuljahr stehen 14-tägig zwei Wochenstunden für die Portfolioarbeit zur Verfügung, die im Teamteaching von zwei Lehrkräften begleitet werden. Hier steht die individuelle Entwicklung im Vordergrund, die Studierenden machen sich z.B. Gedanken über ihre Stärke und Schwächen und reflektieren ihre eigenen Lernwege.
Eine Studierende stellte in einer Reflexion fest, dass es sehr schwer sei die eigenen Stärken zu sehen. Dies ist eine sehr wichtige Erkenntnis für die spätere Arbeit mit den Kindern und dem Bildungsbuch. Angehende Erzieherinnen, die auch ihre eigenen Stärken kennen und benennen können, sind auch viel eher in der Lage auf die Stärken und Ressourcen der Kinder zu schauen.
Insgesamt wird die Portfolioarbeit von den Studierenden sehr engagiert betrieben, auch aus den Praktikumsstellen gab es positive Rückmeldungen zu der Arbeit der Praktikantinnen mit dem Bildungsbuch.
Mildred-Scheel-Berufskolleg Solingen
Cornelia Cürten
Beethovenstr. 225
42655 Solingen