Geschlechtliche Vielfalt - Was ist das?
In unserer Gesellschaft dominiert das Bild einer binären und hierarchischen Geschlechterordnung. Diese geht von zwei Geschlechtern aus – Mann und Frau – die sich binär gegenüberstehen und einander begehren. Die gelebte Realität umfasst jedoch mehr als zwei Geschlechter, also mehr als Männer und Frauen, die vermeintlich anhand der biologischen Geschlechtsmerkmale zu erkennen sind.
Die geschlechtliche Identität bezieht sich auf die Zuordnung zu einem Geschlecht. Manche Personen fühlen sich nicht dem Geschlecht zugehörig, dem sie wegen ihrer äußeren Geschlechtsmerkmale bei der Geburt zugeordnet worden sind (Transidentität).
Manche haben Merkmale, die körperlich von Geburt an nicht den zweigeschlechtlichen Paradigmen entsprechen, die für die Einordnung in die binären Kategorien weiblich/männlich festgelegt wurden (Intergeschlechtlichkeit).
Das Hierarchische der Geschlechterordnung bedeutet, dass nicht-männliche Personen gegenüber männlichen Personen benachteiligt werden und Personen außerhalb der binären Geschlechterordnung ausgegrenzt werden. Dazu zählen trans*, inter*, queere und nicht-binäre Personen, die nur einen Teil der Vielfalt der Geschlechter abdecken.
Im Unterschied zur geschlechtlichen Identität beschäftigt sich die sexuelle Identität mit der Frage, ob jemand ein anderes Geschlecht, das eigene, alle Geschlechter oder keines sexuell oder amourös begehrt (heterosexuell, homosexuell, bisexuell, multi- oder pansexuell, asexuell).