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Games im Unterricht

Computerspiele sind aus dem Alltag vieler Kinder und Jugendlicher nicht wegzudenken. Auch Schule muss sich daher mit dem Thema befassen - von der Nutzung im Unterricht bis zur Bildung einer reflektierenden Perspektive der jungen User.

Foto: Pixabay / CC0

Laut KIM-Studie 2016 beschäftigen sich 22 Prozent der 6- bis 13-Jährigen jeden oder fast jeden Tag mit Computer- oder Konsolenspielen. Ihre Favoriten sind: „FIFA“, „Die Sims“, „Minecraft“ und „Super Mario“. Bei den Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren zählen nach Angaben der JIM-Studie 2016 knapp zwei Drittel zu den regelmäßigen Spielern, die täglich oder mehrmals pro Woche spielen - und zwar ebenfalls am liebsten „FIFA“, „Minecraft“ und „Grand Theft Auto (GTA)“.

Digitale Spiele können nach Ansicht von Experten die sogenannte intrinsische Motivation von Lernenden fördern. Dank der multimedialen Gestaltungsmöglichkeiten könnten auch komplexe Lerninhalte gut in digitalen Spielen dargestellt werden, schreibt Marc Motyka in der GEW-Broschüre „Erfolgreich mit neuen Medien! Was bringt das Lernen im Netz?“. „Lernen und Spielen sind durchaus miteinander kombinierbar.“ Auch der Diplompädagoge Jöran Muuß-Merholz plädiert für einen konstruktiven Umgang mit Computerspielen. Um von ihnen lernen zu können, „ist es notwendig, sie besser kennenzulernen“, sagte der Dozent und Berater im „E&W“-Interview.

Motyka: „Eines der Schulfächer, das vom Einsatz digitaler Lernspiele profitieren könnte, ist die politische Bildung.“

Im Schulalltag sind Spiele indes noch immer eine Ausnahmeerscheinung, nicht zuletzt mangels technischer Möglichkeiten. Wie viele Lehrkräfte bereits regelmäßig mit Spielen unterrichten, ist nicht erfasst. Laut Motyka könnte vor allem die politische Bildung vom Einsatz digitaler Lernspiele profitieren. Nach Einschätzung des Spieleratgeber-NRW können Games aber auch in den Fächern Physik, Kunst, Musik, Geschichte, Religion, Englisch und Sport gewinnbringend eingesetzt und mit den Lehrplänen verbunden werden. Die pädagogische Informationsplattform zu Computer-, Konsolenspielen und Apps, die Kinder und Jugendliche aktiv mit einbindet und die pädagogische Praxis beleuchtet, gibt zehn Tipps zum Thema Spielen in der Schule.

Auch die Plattform Digitale-Spielewelten.de gibt Hilfestellung für den Einsatz und das Thematisieren digitaler Spiele im Unterricht. Zu konkreten Spieletipps werden auch Materialien wie Arbeitsblätter und Unterrichtseinheiten zur Verfügung gestellt. Empfehlenswerte Apps und Games für Kinder und Jugendliche listet ferner die medienpädagogische Facheinrichtung SIN - Studio im Netz, die als Träger der freien Jugendhilfe anerkannt ist.