11 Tipps für digitale Spiele in der Schule
Digitale Lernspiele können in der politischen Bildung, aber auch in Fächern wie Physik, Kunst und Geschichte mit den Lehrplänen verbunden werden. Die GEW hat einige Games ausgewählt, die etwa die Themen Flüchtlinge, Armut oder Kinderarbeit aufgreifen.
„Last Exit Flucht“ thematisiert die Erfahrungen von Flüchtlingen. Es wurde vom UN-Flüchtlingskommissariat (UNHCR) entwickelt, ist in 11 Sprachen kostenlos verfügbar und ab 13 Jahren freigegeben. Das Spiel bietet auch Hintergrundinformationen etwa zum Thema Menschenrechte.
„Papers, Please“ stellt derweil den Alltag eines Kontrolleurs am Grenzübergang des fiktiven Staates Arstotzka im Jahre 1982 nach. Aufgabe ist es, auf Basis verschiedener Gesetze zu entscheiden, welche Migrantinnen und Migranten über die Grenze gelassen werden und welche nicht.
In „This War of Mine“ wird eine Gruppe von Zivilpersonen während eines Bürgerkriegsszenarios gesteuert. Es müssen moralische Entscheidungen getroffen werden, um das Überleben der Charaktere zu sichern. Das Spiel bietet viele Anlässe zu Diskussionen, etwa über Fluchtursachen und Bürgerkriege.
Das UN-Lernspiel „Food Force" versetzt Spielerinnen und Spieler in die Rolle eines Mitarbeiters des World Food Programme (WFP). Spielerinnen und Spieler helfen dem WFP bei der Nahrungsmittelhilfe. In Videosequenzen wird erklärt, wie das WFP in realweltlichen Krisensituationen agiert.
„SPENT“ wurde von der gemeinnützigen US-Organisation Urban Ministries of Durham mitentwickelt und befasst sich mit Armut und Obdachlosigkeit. Spielerinnen und Speiler müssen sich in jemanden hineinversetzen, der Job und Haus verliert und Entscheidungen treffen muss, die sein Leben nachhaltig verändern.
Das sogenannte Newsgame „My Cotton Picking Life“ stellt die Bedingungen von harter, körperlicher Kinderarbeit im Ausland dar. Als usbekisches Schulkind müssen Spielerinnen und Spieler mit einer schier unerfüllbaren Zielvorgabe Baumwolle pflücken.
Im „Kanzlersimulator“ schlüpfen Spielerinnen und Spieler in die Rolle des Bundeskanzlers. Nach einer erfolgreichen Wahl fallen Aufgaben wie die Koalitionsbildung oder die Ernennung von Ministern an. Stets zu berücksichtigen sind neben Umfragewerten die politischen Einstellungen anderer Politiker und Parteien. Ob die Wiederwahl gelingt, hängt unter anderem von den politischen Erfolgen der Spieler ab.
Die Simulation „Urban Empire“ kombiniert klassische Städtebauelemente mit politischen Machtspielen. Entscheidungen müssen stets mit einem Stadtrat abgestimmt werden. So erhalten Spielende ab 14 Jahren Einblicke in politische Entscheidungsmechanismen.
Die Smartphone-App „Tod an der Mauer“ ist ein Krimi für den Geschichtsunterricht, der die tragischen Ereignisse an der Berliner Mauer zum Thema hat und spielerisch Wissen über die frühere Teilung der deutschen Hauptstadt vermittelt.
Bei „Surfing the Streets“ handelt es sich um eine Handy-Rallye zu Drehorten des Berlin-Films "Sinfonie einer Großstadt" (1927). Mittels des Augmented Reality Browsers Layar werden Jugendliche zu ausgewählten Orten durch die Berliner Innenstadt der 20-er Jahre geführt.
Die App „Earth-Now“ ist ein Geografie-Tool, das per NASA-Satelliten beispielsweise die Ozon-Schicht, die Kohlenstoffmonoxid-Menge oder verschiedene Meeresspiegel auf unserer Erde vorstellbar macht.
Darüber hinaus enthält die Planspiel-Datenbank der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) rund 300 Beschreibungen von Planspielen für den Einsatz in der politischen Bildung. In diesen Spielen stellen die Teilnehmenden Verhandlungs- und Enscheidungsprozesse nach. Themen können etwa die Mechanismen eines totalitären Zwangsstaats oder der Prozess der EU-Erweiterung sein. Besprechungen von Computerspielen und Fachartikel zum Thema gibt es auf der bpb-Webseite Spielbar.de. Klicksafe.de, die EU-Initiative für mehr Sicherheit im Netz, gibt didaktische Tipps, wie digitale Spiele im Unterricht ab Jahrgangsstufe 5 eingesetzt werden können.