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Warum im Ausland arbeiten?

Es gibt gute Gründe, eine Arbeit als Lehrerin oder Lehrer im Ausland zu suchen. Die GEW warnt jedoch vor falschen Erwartungen. Denn die Wirklichkeit im Gastland sieht oft anders aus, als man es sich in Deutschland vorstellt.

Blick von der Deutschen Schule Kapstadt auf den Tafelberg

Viele Lehrerinnen und Lehrer spielen irgendwann in ihrem Berufsleben einmal mit dem Gedanken, ins Ausland zu gehen und für eine Zeit an einer Schule in einem fremden Land zu arbeiten. Neugierde und der Wunsch nach Abwechslung vom deutschen Schulalltag spielen genauso eine Rolle wie das Interesse, seinen Horizont zu erweitern, neue Erfahrungen zu sammeln und andere Menschen, Kulturen und Sprachen kennen zu lernen. Einige wollen gezielt in bestimmten Ländern arbeiten, weil sie dort schon einmal waren und Kontakte besitzen oder weil der Lebenspartner bzw. die Lebenspartnerin dort eine Arbeitsstelle gefunden hat.

Wer viel Geld verdienen will, wird enttäuscht

Manche erwarten von einer Tätigkeit im Ausland, ihren privaten oder beruflichen Problemen zu Hause entfliehen zu können – eine Hoffnung, die trügerisch ist und oft enttäuscht wird. Wer glaubt, im Ausland viel Geld verdienen zu können oder die beruflichen Perspektiven in Deutschland zu verbessern, liegt in der Regel falsch. Bis auf wenige Ausnahmen reicht die Bezahlung im Ausland meist gerade, um den gewohnten Lebensstandard zu halten. Wer Pech hat, zahlt sogar drauf, da Auslandsaufenthalte oft mit unvorhergesehenen Kosten verbunden sind. Auch bei der Rückkehr nach Deutschland wird man kaum mit offenen Armen empfangen. Meist wird erwartet, dass man sich schnell und geräuschlos wieder in den deutschen Schulalltag eingliedert. Es ist bedauerlich, dass das Potential an Wissen und Erfahrungen, das während der Zeit im Ausland gesammelt wurde, zu Hause kaum genutzt wird und engagierte Rückkehrerinnen und Rückkehrer mit ihren Ideen und Anregungen nicht selten sogar als lästig empfunden werden.

Wettbewerb um Nachwuchskräfte aus dem Ausland

Bund und Länder fördern die Deutschen Auslandsschulen nicht aus entwicklungspolitischen Erwägungen, sondern als Teil der auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik. Das Konzept der deutschen Auslandsschulen zielt auf Elitebildung und verfolgt nicht zuletzt auch wirtschaftliche Interessen. Die deutsche Sprache im Ausland soll gefördert werden, um Deutschland im internationalen Wettbewerb um ausländische Fach- und Führungskräfte zu stärken und Kindern von Mitarbeitern deutscher Unternehmen im Ausland deutsche Schulabschlüsse zu ermöglichen.