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Deutsche Schulen im Ausland

Die Förderung des deutschen Auslandsschulwesens ist Gemeinschaftsaufgabe von Bund und Ländern und findet durch Entsendung von Lehrkräften und finanzielle Zuwendungen an anerkannte Deutsche Auslandsschulen statt. Bei den Trägern der rund 140 Auslandsschulen handelt es sich meist um Vereine oder private Stiftungen, die überweigend durch Schulgeld finanziert werden.

Schülerinnen der Internationalen Deutschen Schule Kapstadt beim Weltkongress Deutscher Auslandsschulen 2014 in Berlin

Seit über 150 Jahren gibt es Deutsche Schulen im Ausland. Die große Mehrheit der Deutschen Auslandsschulen befindet sich in Europa, Lateinamerika und Asien. Als Teil der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik der Bundesrepublik Deutschland sind sie neben Goethe Instituten und Sprachdiplomschulen die wichtigsten Einrichtungen zur Vermittlung und Pflege deutscher Sprache im Ausland.

Die rund 140 Deutschen Schulen haben in ihren über sechzig Gastländern meist einen guten Ruf und stehen für eine qualitativ hochwertige Bildung. Das kostet Geld. Meist handelt es sich bei den Deutschen Schulen im Ausland um private Vereine und Stiftungen. Eltern müssen für den Schulbesuch ihrer Kinder ein Schulgeld bezahlen. Auch der deutsche Steuerzahler leistet seinen Beitrag zum Unterhalt der Auslandschulen: Die Bundesregierung fördert die Auslandsschulen durch finanzielle Zuwendungen. Die Bundesländer tragen durch Entsendung von Lehrkräften zum Auslandsschuldienst bei.

Rund 2.000 deutsche Lehrkräfte, die über die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) vermittelt wurden, sind an Deutschen Schulen im Ausland beschäftigt. Darüber hinaus sind zahlreiche deutsche und nichtdeutsche Lehrerinnen und Lehrer als sogenannte Ortslehrkräfte an Auslandsschulen tätig, meist zu erheblich ungünstigeren Bedingungen als ihre aus Deutschland entsandten Kolleginnen und Kollegen. So ist es durchaus normal an Deutschen Auslandsschulen, das ausgebildete Lehrkräfte bei gleicher Tätigkeit und Qualifikation unterschiedlich bezahlt werden. Die GEW kritisiert die Intransparenz der Bezüge von Lehrkräften an Auslandsschulen und fordert gleiche Bezahlung bei gleicher Tätigkeit.

Die Förderung Deutscher Schulen im Ausland durch Bundesregierung und Bundesländer dient nicht zuletzt auch den Interessen der deutschen Wirtschaft und deutscher Konzerne im Ausland. Deutsche Auslandsschulen sind für multinational tätige deutsche Unternehmen ein wichtiger Faktor bei Investitions- und Standortentscheidungen. Die Schulen fördern nicht nur die interkulturelle Kompetenz der Schülerinnen und Schülern, sondern tragen durch die Bindungen zu ihren (ehemaligen) Schülerinnen und Schülern und deren Eltern zur Kontaktpflege mit Entscheidungsträgern in Wirtschaft und Politik des Gastlands bei.