Tarifvertrag Gesundheitsschutz
Zehnter Streiktag für kleinere Klassen
Während die neue Koalition in Berlin ihr Regierungsprogramm verhandelt, haben erneut Tausende Lehrkräfte, Sozialpädagoginnen und -pädagogen sowie Schulpsychologinnen und -psychologen für einen Tarifvertrag Gesundheitsschutz gestreikt.
Beim zehnten Streiktag für einen TV Gesundheitsschutz haben sich Tausende Lehrkräfte, Sozialpädagoginnen und -pädagogen sowie Schulpsychologinnen und -psychologen zu dezentralen Aktionen in allen Berliner Bezirken versammelt. „Unsere Forderung bleibt bestehen, auch wenn die Koalition sich ändert. Wir wollen kleinere Klassen“, sagte der GEW-Landesvorsitzende Tom Erdmann am Dienstag. „Wer auch immer der neue Finanzsenator oder die neue Finanzsenatorin ist, muss sich mit uns an einen Tisch setzen und mit uns die Weichen stellen für mehr Personal und mehr Räume, damit kleinere Klassen künftig Realität werden.“
„Die Arbeitsbedingungen werden seit Jahren schlechter, auf Kosten von Schüler*innen und Pädagog*innen.“ (Manuel Honisch)
Die GEW ruft seit Monaten zu Warnstreiks für den Abschluss eines Tarifvertrags Gesundheitsschutz auf. Dieser soll das Verhältnis von Schülerinnen und Schülern zu Lehrkräften und damit die Klassengröße an allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen verbindlich regeln. „Die Arbeitsbedingungen werden seit Jahren schlechter, auf Kosten von Schüler*innen und Pädagog*innen“, betonte Manuel Honisch von der Bezirksleitung Mitte.
Demo zum Roten Rathaus
Auch am heutigen Mittwoch rief die GEW Berlin die tarifbeschäftigten Kolleginnen und Kollegen an den staatlichen Schulen des Landes zum Warnstreik auf. Am Vormittag startete am Potsdamer Platz eine zentrale Demo zum Roten Rathaus, wo die Abschlusskundgebung stattfand.
Die GEW Berlin fordert seit Juni 2021 Verhandlungen über einen TV Gesundheitsschutz. Eine Befragung unter angestellten Lehrkräften hatte gezeigt, dass die Klassengröße die wirksamste Stellschraube bei der Senkung der Arbeitsbelastung ist.