Zum Inhalt springen

Zehntausende streiken in Bayern, Baden-Württemberg und Hessen

Im Süden der Republik haben die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes gegenüber der Vorwoche noch eine Schippe draufgelegt. Am heutigen Mittwoch gingen in München 7.000 Kolleginnen und Kollegen auf die Straße, in Stuttgart waren es 8.000. 10.000 legten in Baden-Württemberg insgesamt ihre Arbeit nieder, um ihrer Forderung nach mehr Gehalt Nachdruck zu verleihen.

Fotos: Julia Stoye, Michael Joschko

Baden-Württemberg: "Noch eine Schippe draufgelegt"

"Schon in der letzten Woche hat die Streikbeteiligung der Erzieherinnen und Erzieher unsere Erwartungen übertroffen. In dieser Woche haben sie noch eine Schippe draufgelegt", freute sich die Landesvorsitzende der GEW Baden-Württemberg, Doro Moritz. Das Signal der hohen Streikbeteiligung ist für Moritz eindeutig: "Die Arbeitgeber müssen endlich ein Angebot vorlegen. Die Erwartungen, die unsere Gesellschaft zu Recht in ihre Arbeit setzt, müssen sich für unsere pädagogischen Profis in der Tarifrunde in einer Steigerung ihrer Gehälter niederschlagen. Erzieherinnen und Erzieher verdienen mehr", sagte die Landesvorsitzende.

Moritz bat die betroffenen Eltern um Verständnis dafür, dass auch die Beschäftigten der Kindertagesstätten von ihrem verfassungsrechtlich garantierten Streikrecht Gebrauch machen und wies darauf hin, dass sich gute Arbeitsbedingungen auch positiv auf die Arbeit mit den Kindern aus- und dem herrschenden Fachkräftemangel entgegen wirken.

Die Warnstreiks in Baden-Württemberg betrafen heute schwerpunktmäßig die Region Stuttgart, Reutlingen, Tübingen und Baden-Baden. An der zentralen Kundgebung in Stuttgart nahmen etwa 8.000 Streikende teil. Morgen werden die Streiks unter anderem in Karlsruhe, Freiburg, Ulm und Mannheim fortgesetzt.

Bayern: 7.000 KollegInnen ziehen zum Münchner Odeonsplatz

Auch in Bayern konnte die Streikbeteiligung gegenüber der Vorwoche noch einmal gesteigert werden. In München zogen 7.000 Kolleginnen und Kollegen in einem Protestmarsch vom DGB-Haus zum Odeonsplatz. Auch in Nürnberg gingen 8.500 Streikende auf die Straße.

Auch in der zweiten Verhandlungsrunde am vergangenen Freitag hatten sich die Arbeitgeber in Potsdam kaum bewegt. Die Gewerkschaften fordern einen Sockelbetrag von 100 Euro und 3,5 Prozent für die Beschäftigten im der Kommunen und des Bundes.