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Bildung in Deutschland 2024

Zehntausende ohne Abschluss

Der Nationale Bildungsbericht zeigt: Trotz Wachstum im deutschen Bildungssystem bleiben Zehntausende ohne Abschluss. Die GEW fordert ein radikales Umdenken, um soziale Ungleichheit zu bekämpfen und die Zukunftschancen junger Menschen zu sichern.

Der Nationale Bildungsbericht 2024 zeigt ein anhaltendes Problem in Deutschland auf: Trotz des Wachstums im Bildungsbereich verlassen weiterhin zu viele Jugendlichen die Schule ohne Abschluss. Im Jahr 2022 waren es allein 52.300. Laut dem Bericht stieg der Anteil der Gleichaltrigen ohne Abschluss damit von 6,2 auf 6,9 Prozent im Jahr 2022. GEW-Vorsitzende Maike Finnern warnt vor den langfristigen Folgen dieser Bildungsdefizite und fordert entschlossene Maßnahmen, um die soziale Ungleichheit zu bekämpfen.

„Die Studie ist ein eindringlicher Weckruf an alle Politikerinnen und Politiker.“ (Maike Finnern)

„Die Studie ist ein eindringlicher Weckruf an alle Politikerinnen und Politiker. Wir müssen jetzt handeln, um sicherzustellen, dass jeder junge Mensch die Chance auf eine gute Bildung und damit auf eine erfolgreiche Zukunft hat“, kommentierte Finnern die alarmierenden Zahlen aus dem Bericht. Sie betonte die Notwendigkeit einer radikalen Umsteuerung der Bildungspolitik und einer deutlich höheren Investition in das Bildungssystem.

„Wenn wir nicht aktiv gegen soziale Ungleichheiten vorgehen, werden wir eine weitere Verschärfung der gesellschaftlichen Spaltung erleben.“

Die GEW fordert nicht nur eine finanzielle Aufstockung des Bildungssystems, sondern auch gezielte Maßnahmen zur Unterstützung benachteiligter Kinder und Familien. Finnern erklärte: „Wenn wir nicht aktiv gegen soziale Ungleichheiten vorgehen, werden wir eine weitere Verschärfung der gesellschaftlichen Spaltung erleben. Es ist unsere Verantwortung, sicherzustellen, dass das Bildungssystem keine Barrieren schafft, sondern Chancengleichheit für alle bietet.“

Finnern schlug vor, Ungleiches auch ungleich zu behandeln, sprich Bildungseinrichtungen in schwierigen sozialen Lagen und damit die hier lernenden Menschen zusätzlich zu unterstützen. Nur so könne ein nennenswerter Beitrag dazu geleistet werden, der sozialen Spaltung in der Gesellschaft entgegenzuarbeiten.

Der Bildungsbericht beleuchtet auch die Herausforderungen der pädagogischen Fachkräfte mit Blick auf den gravierenden Fachkräftemangel. Finnern forderte hierzu, beispielsweise die Integration von Menschen mit ausländischen Qualifikationen in das Bildungssystem zu verbessern. Dazu seien schnellere Anerkennungsverfahren für ausländische Qualifikationen notwendig. „Angesichts des riesigen Fachkräftemangels im Bildungsbereich ist es unverantwortlich, das vorhandene Potenzial nicht zu nutzen“, sagte Finnern.