Die Entwicklung der Anzahl der betreuten Kinder fiel im Ländervergleich laut Destatis unterschiedlich aus. In Nordrhein-Westfalen (+ 12,2 Prozent), Schleswig-Holstein (+ 6,7 Prozent) und dem Saarland (+ 6,6 Prozent) waren die Zuwachsraten im Vergleich zum Vorjahr am höchsten.
Die niedrigsten Steigerungen gab es in Sachsen-Anhalt (+ 0,6 Prozent), Mecklenburg-Vorpommern (+ 0,7 Prozent) und Brandenburg (+ 0,8 Prozent). In den ostdeutschen Flächenländern waren bereits hohe Betreuungszahlen erreicht worden, daher fiel der Zuwachs dort entsprechend nur noch gering aus.
Die Mehrzahl der Eltern von Kindern unter drei Jahren nutzten die Betreuung in Einrichtungen (85,4 Prozent). 14,6 Prozent nahmen eine Tagespflegemutter oder einen -vater in Anspruch.
Im März 2015 gab es bundesweit 54.422 Einrichtungen sowie 44.098 Tagespflegemütter und -väter. Die Zahl der Kindertageseinrichtungen stieg damit um 1,9 Prozent an, während die Zahl der Kindertagespflegepersonen um 1,7 Prozent abnahm. Seit dem 1. August 2013 gibt es für Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr einen bundesweiten Rechtsanspruch auf einen öffentlich geförderten Betreuungsplatz.
Nach Ansicht der GEW muss das Angebot von Ganztagsplätzen, vor allem für Kinder unter drei Jahren und Schulkinder, ausgebaut werden, weil Mütter nur so ihrem Beruf nachgehen können. Auch volkswirtschaftlich ist es nicht sinnvoll, die heutige Generation junger Frauen, die die bestausgebildete aller Zeiten ist, vom Arbeitsmarkt fernzuhalten.