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Duale Ausbildung

Zahl der Abschlüsse stark gesunken

Nach einer Befragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat sich die Ausbildungssituation für die Jugendlichen im Jahr 2021 gegenüber 2019 verschlechtert.

Nach den Ergebnissen einer durchgeführten Betriebsbefragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung ist der Anteil der Betriebe mit erfolgreichen Ausbildungsabschlüssen im Jahr 2021 gegenüber 2019 stark gesunken. Dies liege zum einen an kleineren Ausbildungsjahrgängen, aber auch an Schwierigkeiten bei der Durchführung der Ausbildung während der Coronapandemie.

Ausbildungen häufiger abgebrochen

Diese Entwicklung sei für zwei Drittel der Betriebe auf einen gegenüber dem Jahr 2019 kleineren Ausbildungsjahrgang zurückzuführen. Allerdings spielen für 30 bis 45 Prozent der Betriebe auch pandemiebedingte Einschränkungen in der Durchführung der Ausbildung eine Rolle. So berichteten 22 Prozent der Betriebe, dass im Vergleich zu 2019 Prüfungen häufiger verschoben werden mussten. 16 Prozent gaben an, dass Inhalte nicht in der vorgesehenen Zeit vermittelt werden konnten. Darüber hinaus gab etwa jeder fünfte Betrieb häufigere Ausbildungsabbrüche als Grund für den Rückgang an, so der Bericht des IAB.

GEW mahnt ausbildungsbegleitende Hilfen an

Die Einschätzungen der Betriebe deuten darauf hin, dass sich die Ausbildungssituation für die Jugendlichen in der Pandemie verschlechtert hat. Aufgrund von Problemen bei der Durchführung der Ausbildung konnte ein Teil der Jugendlichen diese nicht in der vorgesehenen Zeit planmäßig abschließen. „Wenn schon die Betriebe offen über ihr Probleme berichten, wäre es in diesen Zeiten wichtig gewesen, vereinfachte Zugänge und ausreichend Angebote zu Berufsausbildungsbeihilfe, ausbildungsbegleitenden Hilfen sowie der assistierten Ausbildung zu schaffen“, sagteRalf Becker, GEW Berufsbildungsexperte.

Fachkräftebedarf nicht zu decken

Für die Betriebe sind die gesunkenen Zahlen deswegen problematisch, weil sie ihren Fachkräftebedarf nicht decken können. Das IAB mahnt hierzu an: „Damit die duale Ausbildung tatsächlich zur Fachkräftesicherung eines Betriebs beitragen kann, reicht es nicht aus, dass dessen Lehrstellen besetzt werden. Vielmehr müssen die Lehrlinge ihre Ausbildung erfolgreich abschließen und der Betrieb muss seine Ausbildungsabsolventinnen und -absolventen auch übernehmen, sie also nach dem Abschluss der Lehre weiterbeschäftigen.“

„Daher fordern wir, dass die Betriebe ihrer Aufgabe nachkommen und möglichst alle Jugendlichen ihre Ausbildung abschließen können und übernommen werden.“ (Ralf Becker)

„Daher fordern wir, dass die Betriebe ihrer Aufgabe nachkommen und möglichst alle Jugendlichen ihre Ausbildung abschließen können und übernommen werden,“ so Ralf Becker abschließend. Die GEW hatte unlängst Vorschläge gemacht, wie z.B. Prüfungen auch während der Pandemie gut zu organisieren und durchzuführen sind.