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Umwelt im Unterricht

Wohin mit dem hochradioaktiven Abfall?

Wo radioaktive Abfälle aus Kraftwerken für sehr lange Zeit sicher gelagert werden können, ist nach wie vor unklar. Umwelt im Unterrricht erklärt, welche Kriterien ein Endlager erfüllen muss, und warum die Standortsuche umstritten ist.

Die Suche nach einem Endlagerstandort wird seit Jahren politisch diskutiert. Foto: Pixabay / CC0

Deutschland hat zwar im Jahr 2011 den Ausstieg aus der Kernenergie beschlossen, die Frage nach der dauerhaften und sicheren Lagerung der hochradioaktiven Abfälle aus den Kraftwerken jedoch nach wie vor nicht geklärt. Umwelt im Unterricht widmet sich dem seit Jahrzehnten kontrovers diskutieren Thema hochradioaktiver Abfall mit Vorschlägen für die Sekundarstufe und die Grundschule und thematisiert Fragen wie: Welche Anforderungen muss ein Endlager erfüllen? Und warum ist die Suche nach einem Standort so umstritten?

Thema fächerübergreifend behandeln

Das Unterrichtsthema ist insbesondere für höhere Klassenstufen von Interesse. In der Sekundarstufe können die Hintergründe der Standortsuche erarbeitet werden. Komplexe politische Prozesse und gesellschaftliche Streitfragen können heruntergebrochen werden. Aufgezeigt werden kann, dass sowohl naturwissenschaftliche als auch politische und soziale Argumentationen berücksichtigt werden müssen.

Es bietet sich daher an, das Thema fächerübergreifend zu behandeln: Aspekte der Strahlung und des Strahlenschutzes oder die Funktionsweise der Nutzung von Kernenergie können in Physik erörtert werden, während die Aspekte des gesellschaftlichen Diskurses um die Endlagerung in Gesellschaftslehre, Politik oder Geografie thematisiert werden. In Ethik/Philosophie können die Schülerinnen und Schüler die Bedeutung des radioaktiven Mülls für künftige Generationen diskutieren .

In der Grundschule geht es zunächst darum, altersgemäß zu erklären, was Endlagerstätten für hochradioaktiven Abfall sind, und welche Besonderheiten diese haben. Dazu bietet sich vor allem der Sachunterricht an.

Standortauswahlgesetz wurde überarbeitet

Die Materialien von Umwelt im Unterricht wurden 2013 erstellt und im November 2019 überarbeitet. Grund ist auch die in diesem Jahr in Kraft getretene zweite Fassung des Standortauswahlgesetzes (StandAG), die das Verfahren zur Suche eines Endlagers festlegt. Alle hochradioaktiven Abfälle, die bis zum endgültigen Atomausstieg im Jahr 2022 in Deutschland anfallen, sollen dort Platz finden. 

Aktuell läuft die erste Phase der Standortsuche, in der geologische Daten aus ganz Deutschland gesammelt und ausgewertet werden. Die Suche wird in ihrem Verlauf immer detaillierter werden, bis nur noch ein Standort übrig bleibt, der die hohen Sicherheitsanforderungen erfüllt und die besten geologischen Voraussetzungen bietet. Dieser soll laut Standortauswahlgesetz bis zum Jahr 2031 gefunden sein. Die Einlagerung der Abfälle soll 2050 beginnen. Derzeit müssen alle radioaktiven Abfälle in Zwischenlagern aufbewahrt werden.