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Coronakrise

Wie sicher ist Fernunterricht mit BigBlueButton?

Angesichts von Debatten um den Datenschutz wird oft zu BigBlueButton als Alternative zu anderen Videokonferenzprogrammen geraten. Klicksafe stellt das Tool vor und bewertet seine Eignung für den Einsatz an Schulen.

Foto: Pixabay / CC0

Beim digitalen Fernunterricht stellt sich Schulen oft die Frage, welches Programm sie für Videokonferenzen nutzen können. Datenschutzrechtliche Bedenken gibt es bei den meisten – von Google Hangouts über Skype bis zu Zoom. Aktuell wird in einigen Bundesländern die Nutzung von BigBlueButton als datenschutzkonforme Alternative empfohlen. Klicksafe stellt das Tool vor und erklärt, warum jedoch auch dieses nur mit den richtigen Einstellungen für den Schuleinsatz geeignet sei.

Vorteile beim Datenschutz

BigBlueButton ist ein Open-Source-Programm, der Quellcode ist frei verfügbar. Neben Video- und Audiokonferenzen gibt es Zusatzfunktionen wie ein virtuelles Whiteboard, Onlinelernumgebungen wie Moodle sind integriert. Am digitalen Unterricht mit BigBlueButton können bis zu 100 Personen teilnehmen. 

BigBlueButton ist derweil nicht einfach sofort nutzbar. Es  muss auf einem Server aufgesetzt und konfiguriert werden. Der Vorteil: Alle Daten werden nur auf dem Server der Schule oder dem des beauftragten Dienstleisters verarbeitet. Das Programm versendet alle Daten transportverschlüsselt. Es ist daher laut Klicksafe aus datenschutzrechtlicher Sicht kommerziellen Diensten vorzuziehen.

Wichtige Sicherheitshinweise

Sicher sei BigBlueButton aber nur mit den richtigen Einstellungen, warnt das Portal und listet auf, was bei der Nutzung unbedingt beachtet werden müsse:  

  • Die Server, auf dem der Dienst aufgesetzt wird, sollten in Deutschland oder in der EU stehen.
  • Wird ein IT-Dienstleister damit beauftragt, BigBlueButton aufzusetzen, muss mit diesem Unternehmen ein Vertrag zur Auftragsverarbeitung abgeschlossen werden, bevor Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte den Service nutzen dürfen.
  • Für den Unterricht per Videochat müssen Einverständniserklärungen eingeholt werden, es gibt speziell auf BigBlueButton zugeschnittene Vorlagen. Die Einwilligungen müssen freiwillig erfolgen.
  • BigBlueButton bietet eine Aufnahmefunktion, die kritisch zu betrachten ist. Wer das Programm aufsetzt, muss die Funktion manuell ausschalten, ansonsten zeichnet das Programm alle Videochats auf und speichert sie bis zu zwei Wochen. Es reicht nicht aus, den Aufnahme-Button nicht zu betätigen, da das Programm im Hintergrund trotzdem eine Aufnahme erstellt. Die Teilnehmenden müssen darüber informiert werden und den Aufnahmen zustimmen. Je nach Alter der Schülerinnen und Schüler muss das Einverständnis der Erziehungsberechtigten eingeholt werden. Klicksafe rät: Die Aufnahmefunktion sollte deaktiviert und die Software so konfiguriert werden, dass die automatischen Aufnahmen sofort nach der Videokonferenz gelöscht werden.

Klicksafe nennt darüber hinaus weitere Webseiten mit Informationen zu BigBlueButton: