Im Sommer 2018 hat die GEW ihre Mitglieder gefragt, wie es um die Bildungseinrichtung steht, in der sie arbeiten. Dabei zeigte sich, dass Schulen vor allem bei der Digitalisierung schlecht aufgestellt sind. „82 Prozent der Befragten mahnen die Verbesserung der digitalen Ausstattung der Schulen als sehr wichtig oder wichtig an. 89 Prozent verlangen, dass die Bereitstellung zusätzlicher Gelder dafür höchste oder hohe Priorität haben müsse. Das ist für die bisherigen Bemühungen der Politik, Schulen an die digitale Entwicklung anzukoppeln, ein Armutszeugnis“, sagte GEW-Vorsitzende Marlis Tepe, bei der Vorstellung der Studie „Gebäudequalität von Bildungseinrichtungen“ heute in Berlin. Für die 280.000 Mitglieder der Bildungsgewerkschaft ist die Untersuchung repräsentativ.
„83 Prozent der Befragten wollen, dass sich die digitale Ausstattung nach dem pädagogischen Konzept der Schule ausrichtet.“ (Marlis Tepe)
„Die Lehrerinnen und Lehrer setzen darauf, dass der Staat bei der Digitalisierung den Hut aufbehält und nicht den großen Medienkonzernen Tür und Tor öffnet“, sagte Tepe. Zudem sei der Datenschutz für die Befragten nicht verhandelbar: 89 Prozent gaben an, dass dieser sehr wichtig oder wichtig sei. „Und die Lehrkräfte unterstreichen den Primat der Pädagogik gegenüber der Technik: 83 Prozent wollen, dass sich die digitale Ausstattung nach dem pädagogischen Konzept der Schule ausrichtet.“
Die drängendsten Anforderungen der Digitalisierung
- technische Wartung und Betreuung der digitalen Ausstattung (94%)
- Bereitstellung von Hardware für die Lehrkräfte (90%)
- Gewährleisten des Datenschutzes (89%)
- umfassende Fortbildung für die Lehrkräfte (85%)
- Unabhängigkeit von Medienkonzernen (85%)
- Primat der Pädagogik gegenüber der digitalen Ausstattung (83%)
Die Agentur „Mauss Research“ hat im Auftrag der GEW eine repräsentative Befragung unter 15.000 Mitgliedern zur Gebäudequalität von Bildungseinrichtungen durchgeführt. Die 15.000 Personen wurden geschichtet nach den Merkmalen Alter und Fachgruppe ausgewählt, die die Gesamtheit derjenigen GEW-Mitglieder abbilden, die in einer Bildungseinrichtung (Kindertagesstätte, allgemein- und berufsbildende Schule, Hochschule, Erwachsenen- und Weiterbildung) in Deutschland tätig sind. Die Rückmeldequote lag bei knapp 20 Prozent. Digitale Ausstattung zeigte sich bei den Rückmeldungen als eine der dringlichsten Herausforderungen. Das Ergebnis ist die Studie „Gebäudequalität von Bildungseinrichtungen“. Zudem gibt es eine Infografik mit den wichtigsten Ergebnissen. |