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Künstliche Intelligenz

Welche KI-Tools gibt es neben ChatGPT?

Die Auswahl von KI-Tools wird immer unübersichtlicher. Die GEW hat deshalb eine kategorisierte Übersicht erstellt. Wichtig: Vor dem Einsatz im Unterricht braucht es einen kritischen Check.

Im November 2022 stellte das US-Softwareunternehmen OpenAI den Chatbot ChatGPT vor - inzwischen gibt es Dutzende ähnliche KI-Tools. (Foto: Pixabay / CC0)

Schätzungen zufolge gibt es bereits mehr als 100 verschiedene KI-Tools, Apps und Softwarelösungen. Diese decken eine breite Palette von Anwendungen ab, von Sprachverarbeitung und Bildanalyse bis hin zu automatisierten Entscheidungsprozessen und Datenanalyse. So lautet zumindest die Antwort von Microsofts Copilot auf die Frage nach der Zahl der aktuell verfügbaren Anwendungen. ChatGPT zählt sogar 150 KI-Tools auf dem Markt - von generativen Modellen bis zu spezialisierten Plattformen für bestimmte Branchen. 

So oder so zeigen beide Ergebnisse: Für Nicht-ITler*innen wird es vermutlich immer schwerer, den Überblick zu behalten. Schon die Zahl der Begriffe und Synonyme kann verwirren: Chatbots, virtuelle Assistenten, Dialogsystem, KI-Assistenten, Sprachassistenten, große Sprachmodelle, generative Sprachmodelle, KI-Sprachmodelle und und und. 

Keine Empfehlungen, sondern ein Überblick

Die GEW-Webredaktion hat daher in diesem Überblick eine Vielzahl von Anwendungen zusammengestellt, grob kategorisiert und jeweils kurz beschrieben. Allerdings sind die genannten Tools NICHT als Empfehlungen zu verstehen. 

Es ist uns leider nicht möglich, jede Software auf Datenschutz- und Datensicherheitsaspekte oder wirtschaftliche Interessen des Anbieters zu überprüfen. Vor dem persönlichen Gebrauch und besonders dem Einsatz im Unterricht sollten Pädagog*innen daher das gewählte System nochmal selbst einem Check unterziehen.

Dazu kann die GEW Hilfestellung bieten. So gibt es zum Einlesen beispielsweise den KI-Leitfaden Automatisierte Lernsysteme und KI-Anwendungen an Schulen  und die Onlinereihe Privatisierung an Schulen im Zuge der Digitalisierung. Empfehlenswert ist auch die Checkliste des Unblack-the-Box-Netzwerkes

Diese KI-Tools gibt es neben ChatGPT

Bloom ist ein von Forscher*innen entwickeltes Open-Source-Projekt.

ChatABC verfügt über zusätzliche Funktionen wie Teamzusammenarbeit, Prompt Library und Never-Down-Service.

ChatPDF ist eine KI-Anwendung, um PDF-Dateien hochzuladen und dann die KI zu den PDF-Inhalten zu befragen.

Claude ist eine Familie großer Sprachmodelle, die von dem US-Start-up Anthropic entwickelt wurden. Die KI hat eine ethische Ausrichtung. 

DeepL Write ist ein KI-Schreibassistent, der dabei unterstützt, bessere Texte zu schreiben.

Das Open-Source-Sprachmodell Dolly wurde von dem US-Unternehmen Databricks entwickelt und ist sowohl für Forschungs- als auch kommerzielle Zwecke frei verfügbar. 

Die Open-Source-Sprachmodellreihe Falcon wurde vom Technology Innovation Institute (TII) in Abu Dhabi konzipiert. Falcon 180B gilt als eines der größten, jemals trainierten LLM. 

Gemini ist eine Serie multimodaler Sprachmodelle Googles und baut auf den zuvor veröffentlichten Modellen LaMDA und PaLM auf. 

Das Open-Source-Projekt GPT4All ist eine ChatGPT-Alternative, die lokal auf dem Rechner ausgeführt werden kann. 

Grammarly ist ein Schreibassistent, der Rechtschreib-, Grammatik-, Interpunktions-, Klarheits- und Übermittlungsfehler überprüft und mittels KI einen Ersatz für den Fehler sucht. 

Hugging Face ist eine Community, die auf Basis von ChatGPT und GPT4all eigene Sprachmodelle baut. 

Das von Meta AI entwickelte multimodale Sprachmodell ImageBind soll verschiedene Daten wie Text, Bild, Audio aber auch Sensordaten verarbeiten und verknüpfen. 

LLaMA ist eine Familie großer Sprachmodelle aus dem Hause Meta. Es gibt unterschiedlich große Versionen, außerdem Feintunings wie Alpaca, Vicuna und Gorilla mit Fokus auf bestimmten Funktionen. 

Das Open-Source-Konversationssprachmodell LaMDA (Language Model for Dialogue Applications) wurde von Google AI speziell für Dialoganwendungen entwickelt. 

Die KI des deutschen Start-ups Aleph Alpha besteht derzeit aus drei Modellen, die sich in Komplexität und Leistungsfähigkeit unterscheiden. Die Luminous-Familie ist multimodal.

Microsoft Copilot ist eine Assistentenfunktion mit Künstlicher Intelligenz für Microsoft-365-Anwendungen und -Dienste, Windows 11 und Microsoft Bing.

Das Sprachmodell Mistral Large wurde von Mistral AI für fortgeschrittene Texterstellung, Schlussfolgerungen und mehrsprachige Unterstützung konzipiert

Neuroflash ist ein KI-Text- und Bildgenerator – allerdings vor allem für Marketingtexte.

Das Open-Source-Sprachmodell Orca 2 von Microsoft soll ähnliche Leistungen wie die größeren KI-Systeme erbringen, aber mit geringerer Rechenleistung, um weniger Energie zu verbrauchen. 

PaLM ist die Abkürzung für Pathways Language Model, eine von Google konzipierte Familie großer Sprachmodelle. PaLM 2 wird in verschiedenen Google-Produkten verwendet, darunter das Chat-Tool Bard

Der T5 (Text-to-Text Transfer Transformer) von Google AI ist ein leistungsstarkes Sprachmodell für Textaufgaben wie Übersetzungen oder Zusammenfassungen - allerdings nicht speziell darauf ausgelegt, als interaktiver Chatbot wie ChatGPT zu fungieren. 

Die Plattform SchulKI wurde von Lehrkräften gegründet und wird gemeinsam mit Forschenden und Programmiertalenten entwickelt. 

Perplexity AI ist eine KI-Suchmaschine, die ähnlich wie ChatGPT funktioniert, aber auch Quellen angibt. Zudem werden unter dem Text „related“-Anfragen angezeigt.

Smodin ist ein KI-basiertes Tool für die automatische Textgenerierung. Das Tool bietet außerdem einen Plagiatscheck.

You.com ist der KI-Chatbot der Suchmaschine You.com

KI in Schule und Unterricht

Auch für Lehrer und den Bildungsbereich können KI-Anwendungen vielfältige Möglichkeiten bieten, den Unterricht vorzubereiten, Lernprozesse zu individualisieren und administrative Aufgaben zu erleichtern. So kann man sich bei Aufgaben wie der Notenvergabe oder dem Erstellen von Quizzen unterstützen lassen. 

Fachleute und die GEW geben allerdings zu bedenken: KI kann nicht pauschal entlasten. Zudem sieht die Bildungsgewerkschaft den Einsatz von Learning Analytics kritisch.

Mögliche KI-Apps für den Bildungsbereich

AI Buddy bietet KI-Lösungen, die für Studierende und Berufstätige entwickelt wurden, um das Lernen sowohl im akademischen als auch im beruflichen Umfeld zu verbessern. 

AI Checklist Generator unterteilt die Planung eines Projektes oder einer Unterrichtsstunde in eine To-do-Liste mit Teilaufgaben. 

Briefy verwandelt lange Inhalte aller Art in strukturierte Zusammenfassungen. 

Consensus ist eine KI-Suchmaschine für die Forschung, mit der sich Studien besser finden lassen sollen. 

Mit Gamma kann man automatisiert Präsentationen, Dokumente oder kleine Webseiten gestalten. 

Gandalf ist ein Quiztool, mit dem sich gute Prompts üben lassen. 

Numerous.ai ist eine KI-Lösung für die Verwendung von ChatGPT in Google Sheets und Excel. 

OneAudio ist eine Kombination aus Diktiergerät und Textverarbeitung, das Ideen mitschreibt und zusammenfasst. 

Otter.ai kann gesprochenes Wort in Echtzeit abtippen und ein Protokoll etwa einer Besprechung zur Verfügung stellen. 

Slides GPT erstellt Präsentationsfolien zu Themen. 

Mit Textomap lassen sich Texte aus Artikeln, Blogbeiträgen oder Büchern in interaktive Karten umwandeln und in Websites und andere Plattformen einbetten. 

Transkribus erkennt Text in Notizen, Dokumenten oder Büchern und tippt ihn ab.

„Erstelle mir eine Straßenszene aus dem antiken Rom“

Neben Text- gibt es Bild-KIs: Diese können aus Textbeschreibungen oder anderen Eingaben Bilder generieren. Diese Technologien finden längst nicht nur Anwendung in Architektur, Design und Kunst. So lässt sich KI etwa zur Bildgenerierung im Unterricht nutzen, um historische Szenen realistisch zu visualisieren. 

Urheberrechtsfragen rund um Bild-KIs sind noch nicht abschließend geklärt. Zwar haben die Werke keine*n Urheber*in im juristischen Sinne. Fachleute raten aber, die Bilder als KI-generiert zu kennzeichnen.

Mit diesen KI-Systemen lassen sich Bilder erstellen

Mit Microsofts Suchmaschine lassen sich aus Wörtern Bilder generieren, die von der KI DALL-E erstellt werden. 

Das Onlinegrafikdesigntool Canva hat eine Bild-KI, mit der sich Designs für Präsentationen oder Unterrichtmaterial generieren lassen. Nach der Anmeldung ist die Nutzung kostenfrei.

DALL-E ist der Bildgenerator von OpenAI, das aktuellste Modell ist DALL-E 3. Die Nutzung erfolgt via ChatGPT.

Mit Luma Dream Machine lassen sich per Textprompt oder nach Upload von Fotos kurze Videos erstellen. 

Midjourney ist eine weitere Künstliche Intelligenz, die Bilder aus Textinhalten generiert. Dazu ist ein Discord-Account erforderlich.

Der KI-Bildgenerator Stable Diffusion ist ein Open-Source-Programm, das ohne Anmeldung und kostenfrei nutzbar ist.

(Quellen und ergänzende Informationen: unterrichten.digital, Manuel Flick, OSKAR.TOOLS – Newsletter für KI-Tools)

Diese Auswahl erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und kann und soll fortlaufend ergänzt werden. Schreibt uns, welche KI-Tools ihr nutzt und in dieser Liste ergänzt werden sollen! 

  • LMSYS Chatbot Arena Leaderboard: Auf der Plattform der LMSYS-Organisation werden verschiedene große Sprachmodelle anonym getestet, indem Nutzer Fragen eingeben und die Antworten der Modelle bewerten. Die Ergebnisse werden in einem Ranglistensystem dargestellt.
  • KI Kompass: Auf dem Portal KI-Kompass lassen sich rund 50 Large Language Modelle kostenlos und ohne Anmeldung testen, um die Fähigkeiten der verschiedenen LLMs zu bewerten und das beste Modell für die eigenen Anforderungen zu finden.