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FES-Studie

Weiterhin Nachholbedarf bei der digitalen Bildung

Digitale Bildung ist bisher längst nicht flächendeckend in den Schulen angekommen. Darauf weist die neue Studie „Kompetenzen in der digitalen Welt“ im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung hin.

Foto: stocksnap.io / Creative Commons CC0

Die Digitalisierung des Schulbereichs in Deutschland hält nicht mit den Entwicklungen in anderen gesellschaftlichen Bereichen mit. Das zeigt die neue Expertise „Kompetenzen in der digitalen Welt“ von Birgit Eickelmann im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung. Andere Länder seien deutlich weiter. Ohne weitere Maßnahmen könne sich die digitale Spaltung möglicherweise noch vergrößern.

Zwar sei spätestens seit der ICILS-2013-Studie bekannt, dass fast ein Drittel der Jugendlichen nicht einmal über Basiskompetenzen im Umgang mit neuen Technologien und digitalen Informationen verfügten. Veränderungen gingen seitdem dennoch nur langsam voran: „Die Wirksamkeit von Schule, die in der digitalen Welt nötigen Informationen zu vermitteln, ist weiterhin eine wichtige Entwicklungsaufgabe für das Schulsystem“, betont Eickelmann. Zudem gelinge es noch zu selten, besonders interessierte Schülerinnen und Schüler zu fördern. Zu langwierige Diskussionen über Wege und Konzepte, wie Schulen mit moderner IT-Ausstattung versorgt werden könnten, verzögerten die dringend notwendigen Prozesse.

Für die GEW ist bei der digitalen Bildung der Mehrwert entscheidend. „Im Zentrum der Debatte sollte die Frage stehen, wie Lehrkräfte digitale Medien im Unterricht einsetzen können, damit diese einen pädagogischen und didaktischen 'Mehrwert' erbringen“, sagt die Vorsitzende Marlis Tepe. Hard- und Softwarekonzerne dürfen zudem keinen Einfluss auf Unterrichtsinhalte nehmen. GEW-Schulexpertin Ilka Hoffmann betont, digitale Materialien im Netz dürften „nicht zu einem weiteren Einfallstor für die Kommerzialisierung schulischer Bildung werden“.